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Inhalt archiviert am 2024-05-15

Archeoseismology and Paleoseismology for the protection of cultural heritage and archaeological sites in the Middle East (Jordan, Lebanon, Syria and Turkey)

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Zeitreise zu vergangenen Vulkanausbrüchen im Mittleren Osten

Ein Forscherteam unter Leitung der EU hat eine äußerst umfassende Datenbank für die Katalogisierung und Kartierung archäologischer Schäden durch starke Erdbeben im Bereich des Verwerfungszone des Toten Meeres erstellt.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Erdbeben im Mittleren Osten haben seit eh und je zu Verwüstungen in der Gegend geführt und immense Schäden hinterlassen. Erst kürzlich gab es in der westlichen Türkei starke seismische Aktivitäten, die zu Toten und Sachschäden in Höhe mehrerer Milliarden Euro geführt haben. Die Verwerfung des Toten Meeres, zu der Gebiete in Jordanien, im Libanon, in Syrien und in der Türkei zählen, ist immer noch eine unberechenbare Region mit starken Erdbeben. Ziel des APAME-Forschungsteams war die Untersuchung schriftlicher und archäologischer Überlieferungen in der Region aus der prähistorischen, griechischen, römischen, byzantinischen und islamischen Epoche. Dazu gehörten Ausgrabungen an verschiedenen Standorten, unter anderem im Jordantal und in den "vergessenen Städten" in Syrien. An jedem Standort wurden umfassende Felduntersuchungen durchgeführt, unter anderem wurden topografische Karten, detaillierte Protokolle und Fotos erstellt sowie Proben entnommen, die für die Isotopendatierung verwendet wurden. Die gesammelten Daten dieser enormen Anstrengungen wurden anschließend in eine umfassende Datenbank eingepflegt. Weiterhin wurden Karten der Stätten vorbereitet, an denen Schäden ermittelt wurden, und zu einer allgemeinen Übersichtskarte im Maßstab 1:1.000.000 zusammengefasst. Diese enthält unter anderem einen Index von Damaskus und Umgebung sowie topografische Namen, geografische Koordinaten und Planquadrate. Weiterhin ist eine Liste starker seismischer Ereignisse mit entsprechenden Karten verfügbar. Die Forschungsarbeiten haben zudem eine Verbesserung bestehender Verfahren ermöglicht. Es ist wichtig, dass diese Arbeiten fortgesetzt werden, damit der Katalog laufend aktualisiert werden kann. Bildunterschrift: Der umgestürzte Pfeiler des Großen Tempels und die zugehörige Säulenstraße in der Nähe von Qasr al-Bint. Die schweren Schäden am Haupttheater von Petra, seinen zentralen Tempeln und Gebäuden sind auf das Erdbeben am 19. Mai 363 nach Christi zurückzuführen. Das Epizentrum des Erdbebens lag wahrscheinlich entlang der Verwerfung des Toten Meeres, die ungefähr 17 km westlich von Petra verläuft.

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