Recycling der bei der Stahlerzeugung anfallenden Abfallstoffe
Während des Projekts wurden die Anforderungen und das Potenzial für die Verarbeitung der Nebenprodukte unter Anwendung des Zero-Waste-Verfahrens (ZEWA) bewertet. Es ist möglich, den metallischen und den mineralischen Anteil wiederzugewinnen und in der Stahl- und Zementindustrie erneut zu verwenden. Hierdurch können eine Energieeinsparung sowie eine Schonung der Ressourcen erreicht werden, zudem wird der Flächenbedarf zur Deponierung großer Mengen fester Abfallstoffe verringert, welche die Stahlindustrie und benachbarte Industriezweige verursachen. Durch diese Vorgehensweise ist auch eine Reduzierung der in die Atmosphäre abgegebenen CO2-Emissionen erreichbar. In der Forschungsgemeinschaft waren Partner aus der Stahl-, der Schrott- und der Zementindustrie sowie Repräsentanten der Kohlekraftwerke aus Osteuropa vertreten. Das Projekt setzte das ZEWA-Verfahren für die Verarbeitung der Schlacke aus der Stahlerzeugung sowie anderer gefährlicher Abfallstoffe wie Reststoffe aus der Schrottverwertung und Stäuben ein. Mithilfe dieses Verfahrens kann Industrieabfall in Roheisen, in hydraulische Bindemittel für die Zementherstellung, in Entschwefelungspulver und in Ausgangsmaterialien für den Straßenbau umgewandelt werden. Das Verfahren basiert auf einer Hochtemperatur-Schmelzreduktion, die in einem speziell hierfür entwickelten, elektrisch beheizten Reaktor stattfinden. Das ZEWA-Verfahren gilt als eine gute Lösung für die Umwandlung von Schlacke aus der Stahlerzeugung in ein marktfähiges Produkt und für die Wiedergewinnung von Chrom, Nickel und Molybdän. Es ermöglicht zudem die Verarbeitung aller Nebenprodukte in einer einzigen Anlage. Das wiedergewonnene Roheisen muss vor dem Recycling im Konverter aufgrund seines hohen Phosphorgehalts allerdings aufbereitet werden. Das Forscherteam untersuchte die jährlichen Produktionsmengen und die Kosten für die Deponierung sowie die Verarbeitung der Abfallstoffe unter Berücksichtigung der relevanten Gesetzgebung auf lokaler wie europäischer Ebene. Anschließend wurden eine Reihe von Stahlwerken als mögliche Orte für die Verarbeitung der Nebenprodukte ausgewählt. Die Arbeiten, die vom Forscherteam des Projekts AVOID SOLID BY-PRODUCTS AND CO2 durchgeführt wurden, werden bei der Entwicklung einer neuen industriellen Aktivität auf der Grundlage der Verarbeitung von Nebenprodukten und dem Recycling hilfreich sein. Die hierdurch geschaffenen Arbeitsplätze sind nicht wie bisher laut und dreckig, und zeichnen sich nicht durch geringe Qualifikationsanforderungen an das Personal aus, wie es beim Umgang sowie dem Transport von Abfallstoffen der Fall ist. Die neuen Stellen erfordern qualifiziertes Personal, die in sauberen, ruhigen und modernen Anlagen arbeiten, durch die die nachhaltige Entwicklung der traditionellen Schwerindustrie sowie der Schutz der Umwelt sichergestellt werden.