Hochfrequenzwellen revolutionieren Fischverarbeitung
Schnelle, sichere Verpackungs- und Gefrierverfahren gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen, um Verbrauchern hochqualitative Erzeugnisse zu liefern. Allerdings ist das in der Fischverarbeitung bislang gängige Autoklavieren energie- als auch zeitaufwändig. Das LIFE QUALITY-Programm hat deshalb Forschungsgelder bereitgestellt, um nach tragfähigen Alternativen zu suchen. Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV befasste sich im Rahmen des Projekts RF-FISH mit der Hochfrequenz (HF)-Technologie. In Zusammenarbeit mit sechs nordeuropäischen Partnerorganisationen entwickelte das Institut einen HF-Wasserbaderhitzer und testete ihn an vakuumverpacktem Fisch in Plastikfolie. Wie sich herausstellte, waren die Ergebnisse beeindruckend. Nicht nur der Zeitaufwand für die Erhitzung reduzierte sich um ein Vielfaches, auch der benötigte Energieaufwand war sechsmal niedriger. Außerdem wurden schädliche Mikroorganismen durch HF-Erhitzung viel effektiver abgetötet als durch Autoklavieren. Trotzdem erhöhten sich jedoch nicht die Verarbeitungskosten pro Kilogramm Fisch. Außerdem verbesserten die Fraunhofer-Forscher den Prozess im Sinne einer gleichmäßigeren Erhitzung und besseren Reproduzierbarkeit. Das Verfahren eignet sich auch für andere Verpackungen wie etwa Gläser aus Kunststoff oder Glas, allerdings muss das Material durchlässig für elektromagnetische Wellen sein. Analysen des Fraunhofer-Instituts zufolge besitzt die HF-Technologie in Europa ein hohes Marktpotenzial.
