Nutzerreaktionen auf veränderte Transportkosten
Hierfür verglichen die europäischen Forscher Daten aus Fallstudien, die von den Projektpartnern durchgeführt worden waren, mit hypothetischen Daten. Es wurden drei Hauptfaktoren für Preisdifferenzierungen bei der Entgeltregelung identifiziert: Preisgestaltung, Kostenstruktur und Nutzerbedarf. Um herauszufinden, ob Preisveränderungen das Reiseverhalten der Nutzer beeinflussten, wurden verschiedene Verkehrsarten analysiert. Preisveränderungen hatten, wie sich herausstellte, Einfluss auf das Reiseverhalten, zum Großteil war dies jedoch vom Verkehrsträger abhängig. Die ausgewerteten Fallstudien ergaben, dass sich im Straßenverkehr Preisveränderungen auf den Grad der Nutzung auswirkten. In Deutschland und der Schweiz beispielsweise wurden Mautgebühren in Abhängigkeit von Achslast und Schadstoffausstoß erhoben, daher wirkten sich Preisveränderungen deutlich auf das Verkehrsverhalten aus. Für den Schienenverkehr waren die Ergebnisse aufgrund des Datenmangels durch geänderte Regulierungen weniger eindeutig. Im Luftverkehr wirkten sich veränderte Start- und Landegebühren geringfügig auf das Flugverhalten der Luftunternehmen aus. Preisdifferenzierungen könnten sich jedoch bei deutlich höheren Flughafengebühren als wirksam erweisen. In Schweden bewirkten "grüne" Preiserhöhungen ein bewussteres und ökologischeres Verhalten im Schifffahrtsektor. Dieser Punkt sowie andere Mechanismen förderten letztendlich den Einsatz schadstoffreduzierter Technologien in Schiffen. Aus ökologischer Sicht empfahl das Different-Konsortium den Einsatz differenzierter Entgeltregelungen zur Förderung des Gemeinwohls, was sich direkt auf den Alltag der Bürger auswirken wird. Das Projekt liefert Entscheidungsträgern auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene wertvolle Entscheidungshilfen.
