Zukunft der Fischerei
Die Beziehung zwischen Fischereiflotten, Energieverbrauch und fischereilicher Sterblichkeit ist recht komplex und verrät viel über Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit im Fischereisektor. Das EU-finanzierte Projekt mit dem Titel CAFE - "Capacity, F and effort" - betrachtete die Beziehung näher, die Flottenkapazität, Fischereiaufwand und fischereiliche Sterblichkeit miteinander verbindet. Ziel dabei war eine Verbesserung des Fischereimanagements. Die Fangflottenkapazität berücksichtigt Faktoren wie Motorleistung, genutzte Kilowatt, Schiffsgröße und das Verhalten der Fischer und unterstützt das Ziehen sinnvoller Schlussfolgerungen für den Sektor sowie das Erstellen einer besseren Fischereimanagementstrategie. CAFE führte Fallstudien unter verschiedenen klimatischen Bedingungen durch, wodurch viele verschiedene Fischarten einbezogen werden konnten. Man verfolgte neue analytische Ansätze und baute auf Meinungen von Experten auf, die verschiedene Modelle und Metriken einsetzten. Innerhalb des Projekts führte man dann etliche Simulationen durch, um die Reaktion der Fischerei auf Kapazitätsgrenzen, Arbeitsaufwand oder andere Parameter zu untersuchen. Frühere Konzepte zum Managen von Kapazität und Arbeitsaufwand waren ebenso Gegenstand der Untersuchung wie eingehende Nachforschungen zu den Gründen für Investitionen in die Flotten. Das Projekt offenbarte nach einer umfassenden Überprüfung der Datenlage zu diesem Thema wichtige Erkenntnisse hinsichtlich Fangkapazität und Aufwand. Man legte effizientere Wege zur Kapazitätsmodellierung dar und stellte fest, dass die Festlegung der zulässigen Gesamtfangmengen für die einzelnen Arten bei der Mehrartenfischerei ungeeignet war. CAFE stellte außerdem aus der Fallstudienfischerei eine Datenbank einschließlich einer integrierten internationalen Fang- und Aufwandsdatenbank zusammen. Das Projekt verdeutlichte neben weiteren wertvollen Erkenntnissen, dass ökonomische Metriken oft bessere Prädiktoren für die fischereiliche Sterblichkeit als die physikalischen Merkmale des Schiffes waren. Überraschenderweise stellte man fest, dass Profit keine Schlüsseltriebkraft für Investitionen war und dass es keinen einzelnen Faktor gab, der die Investitionen anschob. Letztlich gaben die Studienergebnisse Anlass zu der Schlussfolgerung, dass ein Fischereimanagement unter Einflussnahme auf die Sterblichkeit bis 2015 eine größere, aber weniger effiziente Flotte ergeben würde. Diese Resultate und noch viele weitere, die zum Beispiel die Dynamik im Verhalten der Fischer beinhalten, werden es dem Sektor ermöglichen zu wachsen und auf eine solide Art und Weise gemanagt zu werden.