Effektivere Verringerung von Kriminalität durch Strafvollzug
Das Projekt "Crime repression costs in context" (CRCC) untersuchte die Vermutung, dass die EU-Länder erst kürzlich anfingen, Zahlen im Zusammenhang mit den mit Kriminalität verbundenen Kosten zu verarbeiten. Die Berechnung derartiger Kosten bereitet noch immer Schwierigkeiten. In der Anfangsphase des Projekts CRCC erfolgte eine ausführliche Literaturrecherche, um den soziologischen und rechtlichen Rahmen der Maßnahmen hinsichtlich Strafen und Strafanstalten zu skizzieren. Durch diese Tätigkeit sollten bestehende Probleme bei der Kostenschätzung genauestens aufgezeigt werden . Eine der Erkenntnisse beinhaltete die Erforderlichkeit einer Einigung darüber, was als Kosten oder als Nutzen für den Vorschlag und die Annahme bestimmter Maßnahmen zu betrachten ist. Doch es mangelt nicht nur an Einigkeit in der europäischen Gemeinschaft von Experten, die Unterschiede bei den Praktiken und der Administration bezüglich Strafanstalten sind in Europa so groß, dass eine Einigung sogar unmöglich erscheint. Im Anschluss an die Literaturrecherche, widmeten sich die Forscher einer empirisch-ethnografischen Studie über kulturelle und theoretische Paradigmen, die den täglichen Arbeitsablauf von Personen beeinflussen, deren Tätigkeit mit sozialen Diensten, Immigration, Gefängnissen, Bewährungshilfe, Immigrationshilfe oder Drogenprävention zusammenhängt. Dabei wurde hauptsächlich untersucht, wie diese Personen die Wirksamkeit bestimmter Strafvollzugssyteme in Bezug auf die Verringerung von Kriminalität und Rückfälligkeit (d. h. erneute Kriminalität nach Strafvollzug) einschätzen. Die Forschungstätigkeiten des Projekts CRCC beinhalteten außerdem die Analyse der Meinungen von Strafvollzugsakteuren im Hinblick auf die Qualität von Strafvollzugsdiensten und deren Wirksamkeit bei der Minimalisierung von sozialen Kosten, die mit Inhaftierungen verbunden sind. Die Meinung dieser Personen hinsichtlich direkter und indirekter Kosten drogenbedingter Kriminalität war ein weiteres Thema, auf das man sich bei der Studie konzentrierte. Dies bot wertvolle Einblicke in die Wirksamkeit geplanter Maßnahmen und Praktiken zur Bekämpfung von Drogenmissbrauch und drogenbedingter Kriminalität. Dabei machten die Projektforscher ausgiebig Gebrauch von ihrer eigenen Online-Plattform für Präsentationen, Diskussionen und die Speicherung von Projektmaterialien, auf die alle Projektpartner leicht zugreifen können. Eine solche Initiative liefert wertvolle Erkenntnisse über in Betracht zu ziehende Bereiche bei den europäischen Ansätzen zu Kriminalität und Kriminalitätsverhütung.