CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Neural Mechanisms Underlying Mate Preference and selection in Mice

Article Category

Article available in the following languages:

Partnerwahl bei Mäusen

Die Partnerwahl ist eine komplexe Entscheidung, auch für Nagetiere. Forscher haben den Hintergrund der Partnerwahl bei Mäusen, insbesondere bei der Verfügbarkeit mehrerer Arten erforscht.

Gesundheit icon Gesundheit

Eine Kombination verschiedener Fortpflanzungshindernisse ist dafür ausschlaggebend, dass Kreuzungen zwischen Arten verhindert werden. Diese Hindernisse treten vor und nach der Zygotenentwicklung auf. Die genetische Unvereinbarkeit führt dazu, dass die Kreuzung weniger fit ist als ihr Gegenstück näher verwandter Elterntiere. Verhaltensmechanismen sind auch für die Artenisolation verantwortlich. beispielsweise die assortative Paarung, bei der Tiere sich vorzugsweise mit Mitgliedern der eigenen Art paaren. Aufgrund der fehlenden Informationen über neuronale Mechanismen bei der Partnerwahl erforschte das EU-finanzierte Projekt "Neural mechanisms underlying mate preference and selection in mice" (MCM) die Verhaltensmechanismen hinter der Attraktivität von Mäusen. Forscher beobachteten zwei verschiedene Unterarten der Hausmaus, Mus mus domesticus (domesticus) und Mus mus musculus (musculus). Um die Präferenz der Weibchen zu messen, wurden zwei Paradigmen erarbeitet: eine Situation mit uneingeschränktem Kontakt, bei der Weibchen unter mehreren Partnern auswählen konnten und ein Versuch mit eingeschränktem Kontakt, bei dem Weibchen die Männchen nur über den Geruch wahrnehmen konnten. Der letztere schloss Auswirkungen durch das Verhalten der Männchen auf die Weibchen aus. In beiden Fällen zeigten Musculus-Weibchen eine Präferenz für Männchen ihrer Art. Wenn Weibchen jedoch keine Wahl hatten, da es nur ein Männchen gab, paarten sie sich gleichermaßen mit beiden Arten. Dies lässt darauf schließen, dass der Entschluss auf einem Vergleich der verfügbaren Optionen und nicht auf der absoluten Präferenz basiert. Zuchtexperimente zeigten, dass die Lebensphase kurz nach der Geburt sich darauf auswirkt, dass Musculus-Weibchen, die in ihrer normalen Artenumgebung heranwuchsen, besonders homospezifisch waren. Wenn sie jedoch mit Hausmäusen der Art Domesticus heranwuchsen, bevorzugten sie das erste Männchen, auf das sie trafen. Frühe Lebenserfahrungen von Musculus-Weibchen überlagern bei Übereinstimmung mit der genetischen Selbstidentität Effekte der Reihenfolge, wodurch eine robuste assortative Auswahl sichergestellt wird. Beteiligte Gehirnmechanismen befanden sich um Gegenden, die für Belohnung wichtig sind, einschließlich Nucleus acumbens und Gegenden, die für die Verarbeitung von Gerüchen verantwortlich sind, wie die mediale Amygdala. Wenn angepasste und kontrollierte Musculus-Weibchen mit Musculus-Männchen in Kontakt kommen, fanden Forscher heraus, dass andere Neuronen in den Calleja-Inseln, die in der Memorisierung von Gerüchen beteiligt sind, aktiviert werden. Evolutionsbiologie und Neurobiologie von Verhaltensmustern spielen beide einen bedeutenden Teil bei der Artenbildung. Durch die Zusammenführung dieser Forschungsrichtungen könnten wichtige Entscheidungsfindungsvorgänge bei der Partnerwahl geklärt werden.

Schlüsselbegriffe

Maus, Partnerwahl, assortative Paarung, neuronale Mechanismen, Evolution, Neurobiologie

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich