Gemeinsamer Zugang zu sehr starken Magnetfeldern für Forscher
Ein Magnetfeld wird durch die Bewegung elektrischer Ladungen, typischerweise Elektronen, beispielsweise dann erzeugt wenn sie Atomkerne umkreisen oder in Leitern fließen. Sehr hohe, starke Magnetfelder werden in der Forschung in vielen Bereichen wie etwa in der Physik, Biologie und Chemie eingesetzt. Sie eröffnen die Chance zur Untersuchung des komplexen Quantenverhaltens in Materialien wie Supraleitern oder auch in Makromolekülen, die an Krankheiten beteiligt sind. Wissenschaftler des Hochfeld-Magnetlabors Grenoble (Grenoble High Magnetic Field Laboratory, GHMFL) in Paris starteten das Projekt HIGH FIELD Research ("Access to research in very high magnetic fields"), um die Aktivitäten im Labor voranzubringen und die Anlage für qualifizierte externe Forscher zu öffnen. Das GHMFL entwickelte mit Hilfe der Finanzmittel aus HIGH FIELD Research die sogenannte Polyhelix-Technik, mit der sowohl die magnetische Feldstärke als auch die Homogenität des Magnetfelds verbessert werden konnten. Das bislang stärkste, in Laboratorien demonstrierte stetige Magnetfeld beträgt 40 Tesla (T). Dem GHMFL gelang die erfolgreiche Erzeugung eines 34 T-Felds, das bisher nicht mögliche hochauflösende Experimente realisierbar macht. Der Magnet steht jetzt den interessierten Benutzern zur Verfügung; die Zugriffszeit ist lediglich durch die Stromkosten begrenzt. Das HIGH FIELD Research-Projekt konnte die technischen Möglichkeiten des GHMFL-Magneten verbessern und eröffnete die Möglichkeit, die Anlage Wissenschaftlern von außerhalb zur Verfügung zu stellen. Beides lässt auf spannende Ergebnisse auf vielen Gebieten hoffen.