Förderung der biologischen Forschung in der Türkei
Fachbereiche wie die computergestützte Strukturbiologie und Herstellung von Biomaterialien sind für die Entwicklung wissenschaftlicher Methoden und medizinischer Anwendungen von großer Bedeutung und tragen zur Erweiterung des Europäischen Forschungsraumes (EFR) und der Schaffung einer wissensbasierten Gesellschaft bei. Das EU-finanzierte Projekt COSBIOM (Towards excellence in computational structural biology and biomaterials) unterstützte diese Fachbereiche am Polymerforschungszentrum (PRC) in Istanbul. Das Projektteam etablierte Kooperationen mit anderen europäischen Forschungszentren und förderte vor allem die Mobilität von Forschern, Wissenschaftlern und Postdoktoranden. Weiterhin wurden die rechnergestützte Infrastruktur, experimentelle Ausrüstung und humane Ressourcen aufgestockt und Ausschreibungen für Projekte vorbereitet. Im Jahr 2008 hatte COSBIOM die Grid-Infrastruktur für eine Hybriddatenbank (hybrid computational and data grid infrastructure) entwickelt und gestartet, was dem PRC den Austausch von Daten und Ressourcen mit anderen biologischen Rechnerverbundnetzen in Europa ermöglichte. Das Online-Informationssystem von COSBIOM ist das wichtigste Ergebnis des Projekts, auf dessen Basis neue computergestützte Ansätze in der Strukturbiologie entwickelt und wichtige medizinische Fragestellungen gelöst werden können, u.a. zur stereoselektiven Synthese von Wirkstoffen und der Entwicklung und Synthese neuer multifunktionaler Polymere für Anwendungen in der Zahnheilkunde und Nanotechnologie. Insgesamt hat COSBIOM wesentliche Fortschritte in der Genomik für medizinische Anwendungen erzielt, grundlegende biologische Prozesse geklärt und die Herstellung neuer bioinformatischer Methoden, Biomaterialien und multifunktionaler Materialien gefördert. Mit dieser tatkräftigen Unterstützung des PRC in verschiedenen Aspekten ermöglichte es der Türkei den Einstieg in eine leistungsfähige europäische Plattform in der Medizinforschung. Die Ergebnisse des Projekts wurden über die Webseite von COSBIOM und mehrere Beiträge und Konferenzen veröffentlicht, was der Forschung auf diesem Gebiet in ganz Europa zugute kommt.
