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Performance-based approach to the earthquake protection of cultural heritage in European and Mediterranean countries

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Maßgeschneiderter Erdbebenschutz für antike Artefakte

Zum Schutz des Kulturerbes sind eher bessere Verfahren zur Analyse und Bewertung als neue Interventionstechniken gefragt. Das EU-finanzierte Projekt PERPETUATE hat eine umfangreiche Untersuchung zwecks Bereitstellung von Leitlinien zur Bewertung des Erdbebenrisikos für diese wertvollen Güter abgeschlossen.

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Die Projektforscher arbeiteten unter der Voraussetzung, dass das Verschiebungsvermögen bei alten Gebäuden wichtiger als die Festigkeit ist, was insbesondere für Eigenschaften wie Flexibilität, Dehnvermögen und Leichtigkeit gilt. Überdies verlangt eine Beurteilung des architektonischen und künstlerischen Werts nach einer zuverlässigen Bewertungsmethode. Die Hauptergebnisse von PERPETUATE umfassen einen weiten Bereich, der im Einklang mit einer derart ambitionierten Initiative steht. Die Fallstudien konzentrierten sich auf Gebäude, die bei Erdbeben der jüngsten Zeit, etwa 2009 in L'Aquila, beschädigt wurden. Die PERPETUATE-Website beinhaltet eine DVD, die sämtliche während des Projekts erzielten relevanten Resultate beschreibt. Ausgewählte Einzelheiten sind auf YouTube zu sehen. Eines der Hauptziele des Projekts bestand darin, die Resultate in ein attraktives Licht zu rücken und einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Alle damit zusammenhängenden technischen Dokumente sind nun verfügbar und können heruntergeladen werden. Gleichermaßen stehen auf der Internetseite Berichte über Schwachstellenbewertungen bei dauerhaften Bodenverschiebungen und zur Formulierung der Vulnerabilitätsmodelle zur Verfügung. Das Umfrageformular zur Erfassung relevanter Daten für übernommene Modelle ist Teil des Inhalts. Auch sämtliche Softwarepakete sind abrufbar. Dazu zählen Software für Fallstudien, der Sicherheitsnachweis seismischer lokaler Mechanismen und Programme in Verbindung mit der Umsetzung der Vulnerabilitätsmodelle. Historische Bauten wie der Ardinghelli-Palast und die Kathedrale St. Pardo in Italien, die Bauten der neoklassischen Schule auf Rhodos, Griechenland, die Große Moschee in Algier und ländliche Gebäude in Slowenien ergaben gutes Material für Fallstudien. Ein Bericht über die Methoden, die angewandt und vorgeschlagen wurden, sowie die relevante Software sind ebenfalls verfügbar. Die im Rahmen von PERPETUATE entwickelten europäischen Leitlinien zum Schutz von Gütern des Kulturerbes vor Erdbeben basieren auf drei Hauptschritten. Zunächst wird die seismische Aktivität bewertet, dann wird die seismische Reaktion durch Modellierung unter Berücksichtigung der Sicherheits- und Erhaltungsanforderungen beschrieben und letztlich werden Sanierungsentscheidungen getroffen. Das vollständige Paket der PERPETUATE-Leistungen wird diese Schritte und die seismischen Bewertungskriterien noch verbessern, die in den Leitlinien zusammengefasst sind. Eine präventive und regelmäßige Wartung der zum kulturellen Erbe zählenden Gebäude und Artefakte in Europa und im Mittelmeerraum wird zur Erhaltung historischer Denkmäler in erdbebengefährdeten Gebieten beitragen.

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