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Inhalt archiviert am 2024-05-28
Quality and costs of primary care in Europe

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Kostenanalysen der medizinischen Grundversorgung in Europa

Europäische Forscher entwickeln eine neue Methodik zur Analyse der europaweit unterschiedlichen Modelle der ärztlichen Grundversorgung. Das vorgeschlagene Rahmenwerk wird Entscheidungsfindungen vereinfachen und evidenzbasierte Politiken für eine bessere medizinische Versorgung unterstützen.

Das EU-finanzierte Forschungsprojekt EUPRIMECARE (Quality and costs of primary care in Europe) entwickelte Methoden für transnationale Vergleiche der Grundversorgung in der EU (primary care, PC). Durchgeführt in Deutschland, Estland, Spanien, Italien, Litauen, Ungarn und Finnland sollte damit ein neuartiger Ansatz zur Analyse von Kosten und Qualität für verschiedene Kriterien entstehen. Aus den gesammelten Informationen werden Zusammenhänge zwischen Kosten und Qualität hergestellt, um einen Empfehlungskatalog zur Verbesserung der Grundversorgung zu erstellen. Die PC-Modelle wurden in einem mehrere Domänen umfassenden Rahmenwerk beschrieben: Finanzierung, Regulierung, Zahlungen, Organisation und Verhalten. Anhand der Faktoren Finanzierung, geistiges Eigentum, Einrichtungen und fachärztliche Versorgung wurden die PC-Modelle klassifiziert. Eine erste systematische Analyse der Makrokosten zeigte große länderspezifische Unterschiede der Abrechnungssysteme, was Vergleiche zwischen den Systemen erschwert. Für die Mikrokosten wurden mehrere klinische Szenarien entwickelt (Vignetten), während die einzelnen Posten mittels zeitabhängiger aktivitätsbasierter Gebühren identifiziert wurden. Mit der Mikrokostenanalyse konnte ein exakter Kostenvergleich für einzelne Länder oder unterschiedliche Modelle vorgenommen werden. Für die Qualitätsbewertung wurden Informationen von Patienten wie auch beruflichen Fokusgruppen eingeholt. Auf Basis dieser Befragungen wurden Erhebungen mit Patienten und Fachkräften durchgeführt, um Zugang, Gleichheit, Angemessenheit sowie Zufriedenheit von Patienten und Fachpersonal zu ermitteln. Um den Zusammenhang zwischen Kosten und Qualität zu untersuchen, werteten die Projektpartner die gesammelten Informationen aus (Mikrovignetten, Erhebungen und Krankenakten) und erstellten Ziele für jedes PC-Modell. Auf diese Weise konnten Verbesserungskapazitäten, Bilanzierungen für Interessenvertreter und Kosten der veranschlagen Maßnahmen geprüft werden. Das Projekt zeigte deutlich, dass bei künftigen Analysen die Wirkung der PC-Modelle auf Qualität und Kosteneffizienz im Zusammenhang mit anderen Versorgungsebenen gesehen werden muss, d.h. ein gute Grundversorgung kann die allgemeine Gesundheit positiv beeinflussen, da Diagnosen früher gestellt, Krankenhausaufenthalte reduziert, Versorgungskosten gesenkt und der Gesundheitszustand des Einzelnen verbessert werden kann. Wichtigste Aufgabe für europäische Gesundheitssysteme ist nun, die öffentlichen Erwartungen zu erfüllen, Migration und Mobilität von Patienten und Fachkräften zu berücksichtigen und die praktischen Folgen der EU-Erweiterung abzumildern. Als solches stellte EUPRIMECARE den Bedarf nach einem kommunalen Rahmen für die sichere, hochqualitative und effiziente medizinische Versorgung und die kritische Rolle der Grundversorgung bei der Gesundheitsreform in den Vordergrund.

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