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Integration of Chikungunya research

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Integrierte Forschungen zum Chikungunya-Virus

Eine europäische Studie befasste sich näher mit dem durch Stechmücken übertragenen Chikungunya-Virus und den Ursachen für die damit einhergehenden starken Gelenkschmerzen und Fieberschübe. Zur Vorbeugung und Bekämpfung von Infektionsausbrüchen wurden ein neuer diagnostischer Test, potenzielle Therapeutika und ein Kandidatenimpfstoff entwickelt.

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Chikungunya-Infektionen gehen typischerweise mit hohem Fieber und starken Gelenkschmerzen einher, aus denen sich eine chronische Arthritis entwickeln kann. Da sich die Stechmückenart, die das Virus überträgt, in Europa ausbreitet, wird ein hohes Neuinfektionsrisiko befürchtet. Ziel des EU-finanzierten Projekts ICRES (Integration of Chikungunya research) war daher, die Forschung EU-weit und international zu koordinieren, um Überwachung und Diagnose zu verbessern, die Krankheitsentstehung zu klären und neue Präventions- und Gegenmaßnahmen anzubieten. Das Projekt lieferte wichtige neue epidemiologische Daten, indem es phylogenetische Analysen an weltweiten Virusisolaten durchführte. Analysen der Wechselwirkungen zwischen viralen und zellulären Bestandteilen und Protein-Protein-Interaktionen wie auch ein genomweites RNAi-Screening enthüllten mehrere zelluläre Moleküle, die die Virusreplikation fördern bzw. verhindern können. Eine detaillierte Charakterisierung an Maus- und Makakenmodellen für die Krankheit lieferte Einblicke in die Pathogenese und insbesondere die Rolle von Monozyten und Makrophagen bei der Virusreplikation. Die Forscher überprüften und standardisierten Verfahren und Labortests und entwickelten neue diagnostische und prognostische Tests. Ein Screening von mehr als 3.000 Substanzen lieferte mehrere virostatische Leitstrukturen, und es wurde ein präklinisch validierter Impfstoff entwickelt und getestet, der nun in klinischen Studien am Menschen getestet werden kann. Im Dezember 2013 breitete sich Chikungunya auf dem amerikanischen Kontinent aus und verursachte innerhalb eines Jahres mehr als eine Mio. Krankheitsfälle. Das ICRES-Konsortium arbeitet nun mit US-amerikanischen Kollegen zusammen, um Expertise und Reagenzien auszutauschen. Möglicherweise lassen sich die Projektergebnisse auf weitere Alphavirusinfektionen wie das Sindbis- und Ross-River-Virus anwenden und könnten auch als andere Auslöser von Arthritis, Arthralgie und viralem Fieber von Bedeutung sein.

Schlüsselbegriffe

Chikungunya-Fieber, Virus, Epidemiologie, phylogenetisch, Impfstoff

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