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Inhalt archiviert am 2024-06-18

The European Network for Translational Research in Atrial Fibrillation

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Bessere Diagnostik und Therapien bei Vorhofflimmern

Mehr als 8 Mio. Menschen in Europa leiden an Vorhofflimmern. Wegen der weltweit enormen Gesundheitsbelastung wird dringend nach neuen diagnostischen und therapeutischen Methoden gesucht.

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Vorhofflimmern (AF) ist eine Erkrankung, bei der es zu Herzrhythmusstörungen kommt. Arrhythmien entstehen durch fortschreitende strukturelle und funktionelle Gewebeumbauprozesse in den Vorhöfen und viele Veränderungen auf molekularer, zellulärer und Organebene. Unter den vielen möglichen Ursachen für AF sind jedoch besonders Bluthochdruck und Diabetes kritische Faktoren, auch wird die Diagnose von AF durch oft asymptomatische Rhythmusstörungen erschwert. Das EU-finanzierte Projekt EUTRAF (The European network for translational research in atrial fibrillation) entwickelte neue Behandlungs- und Diagnosemethoden für AF und analysierte hierzu Daten von mehr als 545.000 AF-Patienten. Dabei kam ein klinisches Entscheidungsunterstützungsystem (CDSS) zum Einsatz, dem bislang detailliertesten Bewertungswerkzeug, um Schlaganfall- und Thromboembolierisiken bei Patienten mit Vorhofflimmern zu ermitteln. Intensiv wurde an den zellulären und molekularen Mechanismen von AF geforscht. Untersucht wurden etwa Wechselwirkungen zwischen Kardiomyozyten und Myofibroblasten, Zytokine als Auslöser fibrotischer Gewebeumbauprozesse und die Rolle von Ionenkanälen. Dabei besteht offenbar eine umgekehrte Proportionalität zwischen dem Ergebnis einer AF-Therapie und der Menge an Fettgewebe, das um die Vorhöfe akkumuliert wird. Alle Wechselwirkungen wurden in einem Computermodell dargestellt und deren Effekte auf die AF-Entstehung bestimmt. Da Bluthochdruck und Diabetes prädisponierende Faktoren sind, wurden am Mausmodell die Effekte dieser Erkrankungen auf die atriale Molekularbiologie, Elektrophysiologie und Funktion bestätigt. Für therapeutische Zwecke identifizierten die Forscher neue Ionenkanäle und Transporter als pharmakologische Zielstrukturen für AF, und im weiteren Sinne auch atriale Umbauprozesse und AF-Gene. Ferner verbesserte EUTRAF die Bildgebung für die Analyse der atrialen Aktivität und die Diagnose der komplexen AF, einer nicht-invasiven Methode zur Prognose therapeutischer Strategien für eine Vielzahl klinischer Manifestationen. Insgesamt bietet EUTRAF neue Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Prozessen, die schließlich zu AF führen. Die Projektergebnisse werden die Prävention, Diagnose und Therapie von AF verbessern und dadurch Kosten im europäischen Gesundheitswesen stark senken.

Schlüsselbegriffe

Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Diabetes, Fettgewebe, Ionenkanal, Bildgebungstechniken

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