Richtlinien für die Auswertung von genetischen Tests
Technologiefolgenabschätzung (Health technology assessment, HTA) ist ein evidenzbasierter Ansatz, der verwendet wird, um klinische, wirtschaftliche, ethische, soziale und organisationsspezifische Aspekte neuer klinischer Methoden und Technologien mittels bewährter Richtlinien zu beurteilen. Für genetische Tests in Kliniken fehlen HTA-Richtlinien jedoch. Aus diesem Grund hat die EU ein Projekt namens "Building a tool to evaluate and improve health investments in screening and diagnosis of disease" (HISCREENDIAG) finanziert. Das Hauptziel war die Entwicklung eines Tools für die Evaluierung der potenziellen Auswirkungen von Investitionen in das genetische Screening und Diagnostiktests in Bereichen der öffentlichen Gesundheit. Forscher haben Umfragen und Interviews verwendet, um den aktuellen Status von Investitionen im Gesundheitsbereich in der EU in Relation zu genetischen Tests und mit Fokus auf gängigen Tests zu untersuchen. Es wurde festgestellt, dass Evaluierungsprozesse, Tools und Kriterien entweder uneinheitlich oder nicht vorhanden waren, und dass ein gemeinsames Tool zur Entscheidungsfindung noch nicht verfügbar ist. Die Forscher haben unter Verwendung der HTA-Richtlinien sowie der aus Literatur und Umfragen gesammelten Nachweise ein umfassendes, neues Toolkit entwickelt, das aus Verfahren, Richtlinien und Kriterien besteht. Das Toolkit wurde in Interessengruppen-Workshops verfeinert, was zu einem evidenzbasierten Tool geführt hat, das für die Evaluierung genetischer Test für die zukünftige klinische Anwendung hilfreich sein wird. Das HISCREENDIAG-Projekt hat daher einen objektiven Rahmen für die Evaluierung geschaffen, mit Tools für die Entscheidungsfindung in Bezug auf Investitionen im Gesundheitsbereich, die über die EU hinweg standardisiert sind.