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Inhalt archiviert am 2024-06-18

New agricultural practices for quality production of red fruits enriched in healthy compounds

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Neue, bessere Himbeeren für Europa

Auf dem umkämpften Markt für Himbeeren verliert Europa an Boden. Durch die Entwicklung von gesünderen Sorten, die mit weniger chemischen Zusätzen im Anbau auskommen, will ein EU-Projekt den Produzenten helfen, sich zu behaupten.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Als Obst war die Himbeere schon lange sehr beliebt. Nun gilt sie sogar als gesunde Nahrungsergänzung, was ihren bereits hohen Wert noch einmal steigert. Allerdings verliert Europa Marktanteile an die weltweite Konkurrenz. Die Lösung: bessere, gesündere und umweltfreundlichere Himbeeren produzieren. Hierfür finanziert die EU das Projekt 'New agricultural practices for quality production of red fruits enriched in healthy compounds' (QUALIREDFRUITS). Das jetzt gerade abgeschlossene Projekt brachte in den letzten zwei Jahren fünf Forschungseinrichtungen und sieben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus sieben EU-Ländern zusammen. Die Erwartungen der Verbraucher sind gestiegen: die Früchte sollen reich an Antioxidantien sein und gleichzeitig auf umweltfreundliche Weise angebaut werden. Vor diesem Hintergrund setzte sich das Projekt zwei Kernziele. Erstens sollten aktuelle Himbeersorten in Bezug auf den Gehalt an Antioxidantien verglichen werden. Der zweite Schwerpunkt lag auf der Entwicklung von Anbaumethoden für die ausgewählten Sorten unter Verwendung von nützlichen Mikroorganismen (Pilze und Bakterien) und bei Steigerung der natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen. Diese Praktiken würden den Einsatz von Chemikalien stark reduzieren und gleichzeitig zu Ertragssorten mit erhöhtem Gehalt an Antioxidantien führen. Von über 100 Sorten wurden 37 für detaillierte Tests ausgewählt. Die Sorten von dieser Auswahl konnten getrennt mit unterschiedlichen Zielen gezüchtet werden - ob Gehalt an Antioxidantien oder Größe -, um sie dann später zu kreuzen. Verschiedene chemische Wirkstoffe für bessere Abwehrkräfte wurden getestet, von denen sich einige sich als wirksam gegen Wurzelschäden durch Pilzerkrankungen erwiesen. Außerdem fand man Hinweise auf eine Kompatibilität dieser chemischen Stoffe mit dem Einsatz von nützlichen Mikroorganismen. Zwar führten Feldtests in fünf Ländern zu unterschiedlichen Ergebnissen für die verschiedenen Regionen, die allgemeine Wirksamkeit der kombinierten Methoden konnte damit aber demonstriert werden. Dies ergab ein bestimmtes Protokoll für KMU, wie man verschiedene Sorten zu den unterschiedlichen Standorten auswählen und die Anbaumethoden hierfür anpassen kann. Auch über den Schutz des geistigen Eigentums wurde bei QUALIREDFRUITS diskutiert. Aufgrund verschiedener Schwierigkeiten entschied man sich aber zunächst für eine Förderungs- und Konsolidierungsvereinbarung statt eines richtigen Schutzes. Darüber hinaus bleibt die Frage offen, ob die gekreuzten Eigenschaften tatsächlich vererbbar sind, sodass man ein Patent anmelden könnte. Die Projektergebnisse lassen bei Etablierung eines Zertifizierungssystems und nach Marktanalysen auf überlegene Himbeersorten mit hohem Antioxidanswerten hoffen, was die Marktanteile für europäische KMU steigern würde.

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