Die Fraunhofer-Gesellschaft in der Nanowelt
Doch während der große Durchbruch auf sich warten lässt und in den Forschungslaboratorien erst die Grundlagen für die Entwicklung von Quantencomputern und molekularer Elektronik erarbeitet werden, hat - von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt - bereits der Einzug von Nanomaterialien in die industrielle Praxis begonnen. Die anwendungsorientierte Forschung zahlreicher Fraunhofer-Institute unterstützt diese Entwicklung. Wer die Nano-Welt erschließen will, muss in neue, unvorstellbar kleine Dimensionen vorstoßen: Die Forschungsgegenstände sind mit bloßem Auge nicht sichtbar, denn sie sind meist kleiner als die Wellenlänge des Lichts. Für Ingenieure und Naturwissenschaftler ist die Arbeit mit Nanomaterialien daher eine schwierige, zugleich aber auch reizvolle Aufgabe. Die Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft haben sich dieser Herausforderung bereits vor Jahren gestellt. In einem Drittel aller Institute wird mittlerweile an nano-technischen Anwendungen gearbeitet. Die Palette möglicher und bereits realisierter Produkte reicht von neuartigen Beschichtungen, Werkstoffen und Füllmaterialien bis zu Bauteilen für die Mikroelektronik. So wurden beispielsweise Beschichtungen entwickelt, die Oberflächen vor Verschleiß schützen, ihre elektrische Leitfähigkeit erhöhen, ihre Reinigung erleichtern oder ihnen antibakterielle Eigenschaften verleihen. Mithilfe von Antireflexschichten gelang es, die Effizienz von Solarzellen und Photovoltaikanlagen zu erhöhen. In absehbarer Zukunft werden Kohlenstoff-Nanoröhrchen auch in der Elektronik genutzt: Fraunhofer-Forscher arbeiten derzeit an der Entwicklung von Nanotube-Elektroden. Weitere Forschungsbeispiele und ihren Einsatz in der Praxis beschreibt das Essay von Prof. Gerd Müller, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg und Sprecher des Fraunhofer-Verbunds Werkstoffe, Bauteile, im jetzt erschienenen Jahresbericht 2002. Dieses und weitere Themen stellt der Jahresbericht 2002 vor, der nun bestellt werden kann e-mail: elke.schiefner@zv.fraunhofer.de. Im Internet finden Sie ihn als pdf-Datei(öffnet in neuem Fenster).,
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