Eröffnung eines neuen europäischen Therapiezentrums für Gehirnkrebs
Am 29. Januar 1998 eröffnete Kommissionsmitglied Edith Cresson die erste europäische Einrichtung für leistungsstarke Strahlentherapie zur Behandlung des Glioblastoms, einer sehr aggressiven Form des Gehirnkrebses. Das Zentrum, das sich in der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission in Petten (Niederlande) befindet, leitete im Oktober 1997 die ersten klinischen Tests der BNC-Therapie (Boron Neutron Capture Therapy) ein, in deren Rahmen bisher bereits fünf Patienten behandelt wurden. Diese innovative Form der Strahlentherapie ist das Ergebnis eines zehnjährigen Forschungsprogramms auf der Basis einer Kooperation von europäischen Forschungsanstalten und Krankenhäusern, das durchlaufend von dem spezifischen FTE-Programm der Europäischen Gemeinschaft auf dem Gebiet der Medizin und des Gesundheitswesens (BIOMED) und von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission unterstützt wurde. Die Grundidee dieser neuen Therapie besteht darin, die Tumorzellen sehr selektiv zu zerstören und die gesunden Zellen zu schonen. Man hofft, daß die Behandlung - die sich noch in der Phase der klinischen Versuche befindet - eine effektive Waffe gegen diesen besonders bösartigen Gehirnkrebs darstellen wird, von dem jedes Jahr ungefähr 15.000 Europäer betroffen sind. Medizin ist ein erstklassiges Beispiel für europäische Kooperation, da sie nicht nur Wissen und Erfahrungen zusammenführt, sondern auch die besten klinischen Methoden allgemein verfügbar macht. In ihrem Kommentar zu der Bedeutung der in Petten laufenden Arbeiten betonte Edith Cresson: "Durch das Zusammenführen erstklassiger Wissenschaftler aus der ganzen Union zu einer Kooperation an einem Ort, in Petten, wurde es möglich, die "kritische Masse" zu erreichen, die für ein derart bemerkenswertes Projekt notwendig ist, das Europa in die Spitzengruppe des Kampfes gegen Krebs führt."
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