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Regionale FTE-Strategien für Entwicklung und Innovation im globalen Vergleich" -RESTPOR'96

Unter dem Titel Regionale FTE-Strategien für Entwicklung und Innovation" findet die Konferenz RESTPOR'96 vom 19. - 21. September 1996 in Brüssel statt. Die Konferenz wird von der GD XII der Europäischen Kommission ausgerichtet. Die Veranstaltung ist die dritte in einer Serie w...

19 September 1996 - 19 September 1996
Belgien
Unter dem Titel Regionale FTE-Strategien für Entwicklung und Innovation" findet die Konferenz RESTPOR'96 vom 19. - 21. September 1996 in Brüssel statt. Die Konferenz wird von der GD XII der Europäischen Kommission ausgerichtet. Die Veranstaltung ist die dritte in einer Serie weltweiter Konferenzen und Seminare und findet erstmals in Europa statt.

Die erste Veranstaltung dieser Art - Titel: Regionalisierung von Wissenschafts- und Technologieressourcen unter dem Gesichtspunkt der Globalisierung (RESTPOR 93) - wurde vom japanischen Nationalen Institut für Wissenschafts- und Technologiepolitik (NISTEP) ausgerichtet und im Juni 1993 in Hachimantai (Japan) durchgeführt. Daran schloß sich ein ebenfalls von NISTEP veranstaltetes Seminar über Regionale Verwaltung von Wissenschaft und Technologie" an, das im Februar 1995 in Kanagawa (Japan) stattfand. Die Europäische Kommission war an beiden Veranstaltungen beteiligt, und auf der RESTPOR'95 kam es zu dem Vorschlag, 1996 eine Konferenz in Europa durchzuführen. Ferner wird Ende 1997 eine RESTPOR-Konferenz in den USA stattfinden und voraussichtlich eine weitere im Jahre 1998 in Asien (Malaysia).

Hauptziel der anstehenden Konferenz wird eine globale Vergleichsanalyse innovativer regionaler Systeme sowie die Darstellung konkreter Beispiele der Vorteile sein, die sich aus der Entwicklung von Netzen und koordinierten Strategien zwischen Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und staatlichen Behörden gewinnen lassen. Außerdem werden verschiedene Beispiele für die praktische und industrielle Anwendung von Forschungsergebnissen und Technologietransfer bei der Erfüllung lokaler Bedürfnisse analysiert.

Die Bemühungen Europas auf diesem Gebiet sind auf ein positives Echo amerikanischer Analysten wie Prof. M. Luger gestoßen: Überall in Europa spielt die EG (sic) eine zunehmend bedeutende Rolle bei der Entwicklungsförderung neu entstehender Technologien in zurückgebliebenen Regionen, nicht nur durch die Zielwirkung von Strukturfonds, sondern auch durch Programme wie STRIDE (Wissenschaft und Technologie zur regionalen Innovation und Entwicklung in Europa), STAR und TELEMATIQUE (an Telekommunikation gebundene moderne Dienste), VALUE (Auswertung und Verbreitung von F&E-Ergebnissen), IMPACT (Entwicklung des Informationsdienstleistungs-Marktes), SPRINT (Förderung von Innovation und Technologietransfer) und BRITE (Einführung neuer Technologien bei Herstellungsverfahren). Diese Bemühungen sind von Bedeutung aufgrund ihres Finanzmittelvolumens, und weil sie sich auf Beiträge nationaler und regionaler Regierungen stützen."

In Europa hat sich der von der EG verfolgte Ansatz über viele Jahre hinweg im Rahmen des sich abschwächenden Vereinigungsprozesses herausgebildet. In Japan vollzieht sich die Politik nach dem alten Sprichwort Um die Grundlagen zu erlernen, braucht man drei Jahre - um etwas Lohnenswertes zu erreichen, braucht man mindestens 10 Jahre'. Amerikanische Politikplaner, die Regionalentwicklungspolitik eher als schnelle Lösung erstellen, könnten sich daran ein Beispiel nehmen. Kurz gesagt: Um Regionen heranzubilden, die in der globalen High-Tech-Wirtschaft von morgen wettbewerbsfähig sind, braucht man Zeit, Koordination und Mittel."

Die zweieinhalb Tage dauernde Konferenz wird aus einer Reihe von Seminaren bestehen; die letzten Sitzung wird mit einem anspruchsvollen politischen Podiumsgespräch enden, bei dem die Ergebnisse ausgewertet werden sollen. Auf der Veranstaltung werden eine Reihe von Themenbereichen behandelt, die in einer von der Europäischen Kommission erstellten vorläufigen Agenda aufgeführt sind (siehe Text-Feld). Hierzu gehören:

- Innovationssysteme;
- Rolle der Industrie bei der regionalen technologischen Entwicklung;
- regionale wirtschaftliche und soziale Auswirkungen von FTE- und Innovationspolitik;
- FTE-Auswertung in den Regionen: Methodologien und Indikatoren;
- Technologietransfer und FTE-Netze;
- Mensch und regionale FTE;
- Zwischen Kooperation und Wettbewerb: Wissenschafts- und Technologiepolitik gegenüber Nachbarländern;
- Regionen in der globalen Informationsgesellschaft.

Federführend bei der Vorbereitung der RESTPOR'96 war die Generaldirektion XII (Wissenschaft, Forschung und Entwicklung), allerdings in umfangreicher Zusammenarbeit mit anderen Generaldirektionen der Europäischen Kommission. Hierzu bemerkte der Direktor von RESTPOR'96, Herr Hugh Logue (GD XII/A-2): Der Enthusiasmus der anderen Generaldirektionen in der Europäischen Kommission für diese Initiative ist beruhigend. Wir bemühen uns nach Kräften, ihre Beteiligung in einem allumfassenden Ansatz zu fördern."

Aus dem Weißbuch der Kommission zu Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung geht deutlich hervor, daß in einer zunehmend wissensbasierten, globalen Gesellschaft Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Wirtschaftsentwicklung im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus durch Entwicklung, Transfer sowie Verbreitung von Forschung und Technologie geprägt und angetrieben sein werden.

Ein bedeutender Betrag aus den Strukturfonds der Gemeinschaft ist Forschung und technologischer Entwicklung (FTE) zugewiesen worden, wobei besonderes Augenmerk der Rolle neuer Technologien zur beschleunigten Herbeiführung von Kohäsion zukommt. Diese Richtung soll zwar beibehalten werden, jedoch muß das Augenmerk nun stärker auf andere relevante Dimensionen gerichtet werden, wie Innovation, Kultur, Öko-Technologie sowie engere Beziehungen zum Unternehmensbereich.

Die Bedeutung von FTE für die regionale Entwicklung wurde besonders von Frau Monika Wulf-Mathies, der Kommissarin für Regionalpolitik und den Kohäsionsfonds, hervorgehoben. In ihrer Rede am 19. Oktober 1995 im Zentrum für europäische politische Studien betonte die Kommissarin: Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit sollten mehr Mittel für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovation bereitgestellt werden. Bis heute wurden lediglich 4 % der Strukturfonds (Ziel 1) für diesen Zweck verwendet. Dies ist unzureichend und entspricht nicht der Rolle, die Forschung und Entwicklung bei der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durch Produkt- und Verfahrensinnovation spielen."

Hierbei ist zu beachten, daß der Gesamtbetrag der von der Gemeinschaft (Strukturfonds) geleisteten finanziellen Unterstützung zur Förderung FTE-bezogener Aktivitäten in den Regionen von 2 Mrd. ECU im Zeitraum 1989 - 1993 (4,5 %), auf 5,73 Mrd. ECU für den Zeitraum 1994 - 1999 (6,4 %) gestiegen ist. Dieser Anstieg ist trotz der Tatsache zu verzeichnen, daß keine der Gemeinschaftsinitiativen im Rahmen der Strukturfonds speziell auf FTE-bezogene Aktivitäten ausgerichtet ist.

Die Europäische Union fördert auch aktiv die Zusammenarbeit mit Drittländern. In diesem Zusammenhang wurde im Januar 1995 ein Abkommen zur Entwicklung der Kooperation zwischen der EU und Japan im Bereich der seismischen Forschung geschlossen; zur Zeit werden auch Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der gegenwärtig in Japan arbeitenden jungen europäischen Forscher zu erhöhen. Außerdem ist bis 1997 die Unterzeichnung eines umfassenden Wissenschafts- und Technologie-Kooperationsabkommens zwischen der Europäischen Union und den USA vorgesehen.

Weitere Informationen:

Europäische Kommission
GD XII - Wissenschaft, Forschung und Entwicklung
Ms. R. D'Amario - Konferenz-Koordinatorin
GD XII/A-2
200 rue de la Loi (SDME 10/35)
B-1049 Brussels
Fax +32-2-2960560
E-mail: r.d'amario@mhsh.cec.be

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