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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Britisches Spinout-Unternehmen entwickelt Computerspiel für Kinder zur Verbesserung der Sprachkompetenz

Ein Spinout-Unternehmen der Universität Oxford hat mit Unterstützung der EU und des britischen Staates ein Computerspiel entwickelt, mit dem Kinder ihre Sprachkompetenz drastisch verbessern können. Phonomena, so der Name des Spiels, stammt von der Firma MindWeavers und lehrt ...

Ein Spinout-Unternehmen der Universität Oxford hat mit Unterstützung der EU und des britischen Staates ein Computerspiel entwickelt, mit dem Kinder ihre Sprachkompetenz drastisch verbessern können. Phonomena, so der Name des Spiels, stammt von der Firma MindWeavers und lehrt Kinder, wie sie Wortklänge erkennen und unterscheiden, und passt sich dabei an ihr Können und ihr Lerntempo an. "Das Spiel gestattet den Lernenden, entsprechend ihrer Kompetenz optimal zu arbeiten", so Bruce Robinson, Chief Executive von MindWeavers, im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten. "Es hält mit den Lernenden Schritt und lässt daher keine Langeweile aufkommen. Wie neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, lernt das Gehirn dann am schnellsten, wenn man am meisten gefordert ist", sagte er. Das Spiel enthält drei Figuren, von denen eine den Trainer spielt. Der Trainer sagt einen Wortklang vor. Dieser wird von einer der anderen Figuren wiederholt, und die dritte spricht einen sehr ähnlichen Klang. Der Anwender muss angeben, welche Figur den gleichen Wortklang wie der Tutor gesprochen hat. Im Verlauf des Spiels werden die Klänge, welche die Kinder unterscheiden müssen, immer ähnlicher. Wenn das Kind eine Zeitlang gearbeitet hat, wird es mit einem kurzen Spiel belohnt, das nichts mit dem Lernspiel zu tun hat, bevor das Lernprogramm fortgesetzt wird. Die Klänge wurden von Forschern an der physiologischen Fakultät der Universität Oxford synthetisch erzeugt. Für das entsprechende Verfahren läuft zurzeit ein Patentantrag. Robinson ist der Meinung, dass Motivierung, die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit des Lernenden zu erhalten, und Belohnung gemeinsam aus dem Spiel einen solchen Erfolg gemacht haben. Erste Tests ergaben, dass das Höralter von Grundschulkindern, die vier Wochen lang damit spielten, um 2,4 Jahre stieg. Eine Kontrollgruppe, die nicht mit Phonomena spielte, verbesserte sich nicht. Neben dem Lernerfolg scheinen Kinder, die mit dem Programm arbeiteten, auch Spaß dabei zu haben. Ein Lehrer, der bei den Tests mitwirkte, sagte: "Meine Schüler waren ganz versessen darauf, Phonomena zu spielen, und wollten freiwillig noch mehr damit arbeiten. Es hatte bemerkenswerte Auswirkungen auf ihre Lese- und Schreibkompetenz, die sonst nur im Einzelunterricht möglich gewesen wären." MindWeavers wird in Japan bereits versuchsweise eingesetzt und soll später Bestandteil des Unterrichts für Englisch als Fremdsprache werden. Wie Robinson erläuterte, wurde Japan auf Grund der Unterschiede zwischen der englischen und der japanischen Sprache ausgewählt, die Englisch für japanische Muttersprachler so schwierig machen. Da es die Phoneme "r" und "l" im Japanischen nicht gibt, können Sprachstudenten die Unterschiede nicht hören und die Klänge daher auch nicht selbst erzeugen. "Sollten die Tests positiv verlaufen, werden wir uns in erster Linie auf Geschäftsleute konzentrieren. Natürlich ist aber auch eine Version für japanische Kinder möglich, die früh mit dem Englischunterricht beginnen und gerne am Computer spielen, und so zu Hause üben können. Ein weiterer potenzieller Markt sind Menschen in den USA, deren Muttersprache nicht Englisch ist und die Englisch lernen müssen, wenn sie eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben wollen. MindWeavers gehörte zu den Firmen, die am Animate-Projekt mitwirkten, das im Rahmen des spezifischen Programms "Innovation" des Vierten Rahmenprogramms (RP4) der Europäischen Kommission finanziert wurde. Animate wurde von Oxford Innovation koordiniert und bot 100 kleinen und mittleren Unternehmen im VK praktische Anregungen und Unterstützung sowie Hinweise bei der Ausarbeitung und Umsetzung von effektiven Innovationsplänen.

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