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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Laut Wissenschaftsakademien der G8-Länder ist die Wissenschaft der einzige Weg zur Lösung der Probleme Afrikas

Im Vorfeld des G8-Gipfels im Juli in Gleneagles, Schottland, haben die Wissenschaftsakademien der G8-Länder gemeinsam an die Industrienationen appelliert, Hilfe beim Aufbau der Wissenschaftskapazitäten in Afrika zu leisten. In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Akadem...

Im Vorfeld des G8-Gipfels im Juli in Gleneagles, Schottland, haben die Wissenschaftsakademien der G8-Länder gemeinsam an die Industrienationen appelliert, Hilfe beim Aufbau der Wissenschaftskapazitäten in Afrika zu leisten. In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Akademien aus dem VK, den USA, aus Japan, Russland, Kanada, Frankreich, Deutschland und Italien sowie ein Netzwerk afrikanischer Wissenschaftsakademien die weltweit führenden Nationen auf, die Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Innovationskapazitäten explizit in internationale Hilfsprogramme zu integrieren. Geschehe dies nicht, so die Erklärung, so werden die Versuche, einige der drängendsten Probleme Afrikas zu meistern, scheitern. Solche Initiativen, heißt es in der Erklärung weiter, müssen unter afrikanischer Führung stehen und der sozialen und kulturellen Diversität Rechnung tragen. "Isolierte Investitionen in Wissenschaft und Technologie sind nicht genug - Initiativen zur Kapazitätsentwicklung müssen in bestimmten Bereichen in die Programme integriert werden. So sollte ein Gesundheitsprogramm auch das Wissen vor Ort und die notwendigen Ressourcen entwickeln, damit die lokale Bevölkerung auch lange nach Programmablauf die Themen weiter bearbeiten kann", mahnt die Erklärung. Das heißt, ein Impfprogramm sollte darauf abzielen, dass langfristig die Afrikaner selbst die Forschung übernehmen und ihre eigenen Medikamente herstellen könnten, anstatt ihnen die Medikamente aus den Industrienationen für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung zu stellen. "Eine Erhöhung der Hilfsgelder für Afrika muss darauf abzielen, langfristig Hilfe zur Selbsthilfe zu sein. Einer der wirksamsten Wege, den afrikanischen Ländern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, ist der Aufbau von Wissenschafts-, Ingenieur- und Technologiekapazitäten. Viele der ernsten Herausforderungen, vor denen Afrika heute steht, verlangen wissenschaftsbasierte Lösungen - sei es Nahrungsmittelsicherheit, Trinkwasserversorgung oder die Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Malaria oder AIDS. Die afrikanischen Staaten können die ernsten Probleme, denen sie sich derzeit und in Zukunft gegenüber sehen, nur mit neuen Generationen gut ausgebildeter afrikanischer Wissenschaftler und Ingenieure meistern, die mit den Werkzeugen der modernen Wissenschaft ausgerüstet sind", sagte Lord May of Oxford, der Präsident der Royal Society des VK. Die Akademien fordern die G8-Staats- und Regierungschefs auch auf, langfristig angelegte Hilfe für die Revitalisierung der afrikanischen Universitäten, Unterstützung für Exzellenzzentren und Wissenschafts- und Ingenieurausbildung von der Schule bis zur Universität und darüber hinaus bereitzustellen. Weiterhin merkt die Erklärung zur Klimapolitik der US-Regierung an: "Die US-Regierung muss beachten, welche Auswirkungen ihre Klimapolitik auf Afrika hat. Viele der Menschen, die zuerst und am meisten unter den steigenden Treibhausgasemissionen leiden werden, sind die Armen und Verwundbaren in Afrika. Mit einer Reduktion der US-Treibhausgasemissionen könnte die Bush-Regierung sofort die langfristigen Aussichten für viele Menschen in Afrika verbessern." Gleichzeitig hat G8-Forschung zwei Projekte genehmigt, die Letizia Moratti, die italienische Ministerin für Bildung, Hochschule und Forschung vorgestellt hat, nämlich die Einrichtung eines Forschungszentrums zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Afrika und die Bildung eines Netzwerks aus Forschungszentren für die so genannte "Grüne Chemie". Der informelle Gipfel der acht Minister findet zweimal jährlich statt. Er soll es den am höchsten industrialisierten Ländern ermöglichen, Fragen zu Forschung und technologischer Innovation zu diskutieren. Das erste Projekt wurde im Rahmen von Initiativen für Afrika und die G8-Strategie zur Unterstützung von nachhaltiger Entwicklung in Afrika vorgestellt. Beteiligt ist das Internationale Zentrum für Gen- und Biotechnologie (International Centre for Genetic Engineering and Biotechnology - ICGEB) in Triest, eine internationale Organisation, die im Bereich Gen- und Biotechnologie arbeitet und sich speziell mit den besonderen Bedürfnissen der Entwicklungsländer beschäftigt. Moratti schlägt vor, ein drittes Zentrum in Kapstadt, Südafrika, einzurichten, das sich am zweiten ICGEB in Neu Delhi, Indien, orientiert. Schwerpunkt des neuen Zentrums soll die wissenschaftliche Forschung zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten wie Malaria, HIV/AIDS, Hepatitis und verschiedenen Fiebern sein sowie die Ausbildung von Forschern, die sich auf dieses Gebiet spezialisieren. Der zweite Vorschlag betrifft die Bildung eines Netzwerks aus Regierungen, Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen weltweit. Das Netzwerk soll über ein Forschungszentrums-Hub multidisziplinäre Projekte zur Förderung von "nachhaltiger Chemie" oder "Grüner Chemie" entwickeln. Ziel ist die Schaffung einer Plattform, die die Sicherheit und Umweltkompatibilität von Chemie verbessert, den wissenschaftlichen Austausch und die Ausbildung einer neuen Forschergeneration, insbesondere in Entwicklungsländern, erleichtert und gleichzeitig diesen Bereich revitalisiert.

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