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Finnischer Minister warnt: Ohne Innovation riskiert Europa einen Brain Drain

Der finnische Staatssekretär für Handel und Industrie, Anssi Paasivirta, warnte davor, dass in Europa die Gefahr eines "Brain Drain" nach Asien und in die USA bestehe, wenn es Innovation nicht zu einer Priorität mache und mehr in Bildung, Forschung und betriebswirtschaftliche ...

Der finnische Staatssekretär für Handel und Industrie, Anssi Paasivirta, warnte davor, dass in Europa die Gefahr eines "Brain Drain" nach Asien und in die USA bestehe, wenn es Innovation nicht zu einer Priorität mache und mehr in Bildung, Forschung und betriebswirtschaftliche Kenntnisse investiere. In seiner Rede vor einer außerordentlichen Sitzung des Präsidiums des Ausschusses der Regionen (AdR) am 7. Juli in Turku, Südwestfinnland, erinnerte Paasivirta die Teilnehmer daran, dass Finnland während seiner EU-Ratspräsidentschaft versuchen werde, neue Ansätze für Innovation zu fördern, die sich weniger auf neue Finanzierungsmaßnahmen und mehr auf frisches Denken konzentrieren würden. "Finnland erreicht das EU-Ziel von drei Prozent BIP-Ausgaben für F&E [Forschung und Entwicklung], und wir wissen, dass dies nicht reicht. Wir müssen mehr darüber nachdenken, wie wir Innovation nutzen und wie wir sie vermarkten können", sagte er. Es gibt keinen besseren Ort, um über Innovation zu reflektieren, als Turku, das zweitgrößte Zentrum an der Südküste Finnlands nach Helsinki und Standort der F&E-Labors mehrerer multinationaler Telekommunikationsunternehmen wie Nokia, Siemens, Ericsson und Sonera. Die Region baut auf eine solide Kette aus Ausbildung, Forschung und Produktion, an der private und öffentliche Akteure beteiligt sind. Der Wissenschaftspark in Turku ist ein Beispiel für einen gemeinsamen Standort und gemeinsames Wissen zur Schaffung von Werten. Er fasst drei Universitäten, 50 Forschungszentren, 13.500 Arbeitnehmer und 750 Unternehmen an einem einzigen Standort zusammen. Er verbindet somit öffentliche und private Investitionen, große Bauunternehmen und die Industrie der Wirtschaftsregion Turku mit 18.000 Unternehmen. Paasivirta führte Turku als Beispiel an und forderte eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Unternehmen und dem öffentlichen Sektor und die "intensive Integration" des Privatsektors in die Kohäsionsprogramme der EU. Inzwischen hat die Union der Industrie- und Arbeitgeberverbände Europas, UNICE, die Entscheidung des finnischen EU-Ratsvorsitzes, Innovation in den kommenden sechs Monaten zu einer Priorität zu machen, begrüßt. Bei einem Treffen am 6. Juli mit dem finnischen Ministerpräsidenten Matti Vanhanen sagte der UNICE-Präsident Ernest-Antoine Seillière, es sei von entscheidender Bedeutung für die europäische Wirtschaft, dass die Politiker schnellstmöglich eine Lösung für die derzeitige Regierungskrise der EU finden. Darüber hinaus müsse Finnland die Chance ergreifen und seine eigene Erfolgsstory - durch wirtschaftliche Reformen zu einer der weltweit wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften zu werden - fördern, um den Reformnachzüglern innerhalb der EU Mut zu machen. "Ihr Land hat bewiesen, dass Strukturreformen und die Konzentration auf Forschung, Entwicklung und Innovation zu Wachstum und mehr Arbeitsplätzen führen", sagte er. Seillière stimmte zwar der vom finnischen Ratsvorsitz herausgestellten umfassenden Politik zu, wies jedoch darauf hin, dass Innovation nicht durch ein einziges Bündel politischer Maßnahmen festgesetzt werden könne. Er unterstrich die Notwendigkeit, dass die Regierungen unverzüglich mit der Umsetzung ihrer nationalen Reformprogramme beginnen. Die Innovation ist ebenfalls Diskussionsthema auf dem informellen Treffen des Rats "Wettbewerbsfähigkeit", das am 10. und 11. Juli in Jryvaskyla, Finnland, stattfindet.

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