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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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WHO hebt Gefahren von Sonnenlicht hervor

Fast alles Leben auf der Erde braucht Sonnenlicht. Man kann jedoch auch des Guten zuviel bekommen, wie einige Menschen in Mittel- und Nordeuropa feststellen, wo derzeit ungewöhnlich hohe Temperaturen und starkes Sonnenlicht vorherrschen. Ein neuer Bericht der Weltgesundheitsor...

Fast alles Leben auf der Erde braucht Sonnenlicht. Man kann jedoch auch des Guten zuviel bekommen, wie einige Menschen in Mittel- und Nordeuropa feststellen, wo derzeit ungewöhnlich hohe Temperaturen und starkes Sonnenlicht vorherrschen. Ein neuer Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hebt die Gefahren von Sonnenlicht, und insbesondere von ultraviolettem (UV) Licht, hervor - rund 60.000 Menschen sterben jährlich an Krankheiten im Zusammenhang mit der Belastung durch Sonnenlicht. Da Zahlen für Krankheiten, die auf Sonnenlicht zurückzuführen sind, häufig schwer zu ermitteln sind, erstellte die WHO für ihren Bericht "Global Burden of Disease of Solar Ultraviolet Radiation" ("Globale Krankheitsbelastung durch ultraviolette Sonnenstrahlung") eine hohe und eine niedrige Schätzung sowohl für die Zahl der "behinderungsbereinigten Lebensjahre" ("Disability Adjusted Life Years" - DALYs) durch UV, als auch für die Zahl der jährlichen Todesfälle. Dies ist der erste Bericht dieser Art. Die Zahlen sind hoch - rund 1,5 Millionen DALYs pro Jahr bzw. 60.000 Todesfälle. Fast alle nicht tödlichen Krankheiten hätten dem Bericht zufolge "durch angemessene Belastung durch ultraviolette Strahlung (erforderliches Minimum zum Erhalt der Versorgung mit Vitamin D) vermieden werden können". UV-Licht kann drei Arten von Hautkrebs verursachen - malignes Melanom, Plattenepithelkarzinom und Basalzellenkarzinom. Die Mehrheit der Todesfälle ist auf das maligne Melanom zurückzuführen, das nur effektiv behandelt werden kann, wenn es frühzeitig erkannt wird. Rund 90 Prozent der globalen Fälle von malignem Melanom sind auf Sonnenlicht zurückzuführen. Eine vierte, äußerst seltene Form von Krebs, Plattenepithelkarzinom der Hornhaut oder Bindehaut, stellt ein weiteres mögliches Gesundheitsrisiko dar. Andere durch Sonnenlicht verursachte Krankheiten sind unter anderem: - Photoageing: vorzeitige Hautalterung, auch bekannt als Sonnenkeratose, kann präkanzerös sein. Sonnenkeratose ist vollständig auf Belastung durch UV-Licht zurückzuführen. - Sonnenbrand: kann ernsthaft sein und in extremen Fällen Hauttransplantationen erforderlich machen. Die aus Sonnenbrand resultierende Krankheitsbelastung ist auf Belastung durch UV-Licht zurückzuführen. - Rindenstar: lange Belastung durch UV-Licht kann eine natürliche Reaktion des Körpers auslösen - den Aufbau von Gewebe, um das Auge zu schützen. Dies kann zur Erblindung führen. Rund fünf Prozent aller Starkrankheiten sind auf Belastung durch UV-Licht zurückzuführen. - Pterygium: eine flügelförmige Wucherung auf der Augenoberfläche. 40-70 Prozent der Pterygium-Krankheitsfälle sind auf Belastung durch UV-Licht zurückzuführen. - Reaktivierung von Lippenherpes: UV-Belastung verursacht die Reaktivierung des Herpes Simplex (oder "Lippenbläschen"). 25-50 Prozent dieser globalen Krankheitsfälle sind auf Belastung durch UV-Licht zurückzuführen. Die WHO vertritt jedoch nicht die Auffassung, dass man sich nur noch in Gebäuden aufhalten sollte. Die Sonne hat bekanntermaßen auch positive Auswirkungen, beispielsweise durch die Erhöhung der Versorgung des Körpers mit Vitamin D und eine Verbesserung des Allgemeinbefindens durch Sonnenlicht. Um dies in die richtige Perspektive zu rücken: Wenn die Vorteile des Sonnenlichts beseitigt würden, würden laut Schätzungen der WHO 3,3 Milliarden DALYs durch Knochenkrankheiten wie Rachitis oder Osteoporose verloren gehen. "Diese globale Beurteilung der Gesundheitsrisiken von UV-Strahlung liefert eine gute Grundlage für Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Wir alle brauchen Sonne, aber zu viel Sonne kann gefährlich sein - und sogar tödlich. Glücklicherweise sind durch UV-Licht ausgelöste Krankheiten wie maligne Melanome, andere Hautkrebsarten und Katarakte durch einfache Schutzmaßnahmen fast vollständig vermeidbar", sagte Dr. Maria Neira, Director for Public Health and the Environment bei der WHO.