US-amerikanische und russische Wissenschaftler entdecken angeblich neues Element

Ein russisch-amerikanisches Forscherteam hat eigenen Angaben zufolge ein neues Element entdeckt: Element 118, benannt nach der Anzahl der Protonen in seinem Kern. Von der Entdeckung dieses neuen Elements erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Aufschlüsse über die interne St...

Ein russisch-amerikanisches Forscherteam hat eigenen Angaben zufolge ein neues Element entdeckt: Element 118, benannt nach der Anzahl der Protonen in seinem Kern. Von der Entdeckung dieses neuen Elements erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Aufschlüsse über die interne Struktur des Atoms.

Das Gemeinsame Institut für Kernforschung in Dubna, Russland, und eine Forschergruppe des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien stellten drei Atome des Elements 118 her, indem sie das Element Kalifornium so lange mit Kalzium-Atomen beschossen, bis eine Fusion eintrat.

Dann beobachtete das Team den Alphazerfall des Elements 118 zunächst zu Element 116, dann zu Element 114. Die drei Atome, die die Wissenschaftler so erzeugten, zerfielen in weniger als einer Tausendstel Sekunde.

Das ist das fünfte Element (113, 114, 115, 116 und 118), das Livermore und Dubna in Gemeinschaftsarbeit entdeckt haben.

"Die Zerfallseigenschaften aller Isotope, die wir bis jetzt erzeugt haben, lassen darauf schließen, dass es eine Art flache 'Insel der Stabilität' gibt und dass wir vielleicht Glück haben, wenn wir noch schwerere Elemente suchen", erklärte Ken Moody, Teamleiter des Livermore-Labors.

Der Begriff "Insel der Stabilität" stammt aus der Kernphysik und bezieht sich auf die Möglichkeit der Existenz von Elementen, die besonders stabile "magische Anzahlen" von Protonen und Neutronen aufweisen. Dadurch könnten bestimmte Isotope einiger Transurane (Elemente, dessen Kernladungszahl größer als 92 ist) wesentlich stabiler sein als andere, das heißt, sie zerfallen langsamer.

Man geht davon aus, dass es sich bei Element 118 um ein Edelgas handelt, das im Periodensystem gleich hinter Radon angesiedelt ist. Seine relative Atommasse ist 294. Es wird seinen vorläufigen Namen "Ununoctium" so lange behalten, bis es verifiziert wurde und bis die International Union of Pure and Applied Chemistry einen Namen genehmigt hat.

Eigenen Angaben zufolge wird das LLNL-Dubna-Team weiterhin die Region um die Insel der Stabilität erforschen und 2007 versuchen, ein Element 120 zu erzeugen, indem es Plutonium mit Eisenisotopen beschießt.

Von der Entdeckung dieses neuen Elements erhoffen sich Wissenschaftler weitere Aufschlüsse über die interne Struktur des Atoms.

Länder

Russland, Vereinigte Staaten