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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Finnen untersuchen Einfluss des Klimawandels auf die Natur

Ein EU-finanziertes Forscherteam in Finnland untersucht derzeit, wie sich Klimaveränderungen auf natürliche Prozesse und die einzelnen Bereiche auswirken, die davon abhängig sind, speziell Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Die Studie wird durch das Projekt VA...

Ein EU-finanziertes Forscherteam in Finnland untersucht derzeit, wie sich Klimaveränderungen auf natürliche Prozesse und die einzelnen Bereiche auswirken, die davon abhängig sind, speziell Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Die Studie wird durch das Projekt VACCIA (Vulnerability assessment of ecosystem services for climate change impacts and adaptation) finanziert, das wiederum über das Programm EU LIFE+ gefördert wird. Die Ergebnisse werden Entscheidungsträger und Vertreter aus Industrie und Bevölkerung unterstützen und Finnland bei der notwendigen Mittelbeschaffung helfen, um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen. Nahezu 100 Experten des finnischen Umweltinstituts, des meteorologischen Instituts und der Universitäten Helsinki, Jyväskylä und Oulu beteiligen sich derzeit an der Studie. Ihren Vorhersagen zufolge wird in Finnland die Klimaerwärmung im Winter stärker spürbar sein als im Sommer. In den Sommermonaten sollen mehr heiße Tage und längere warme Perioden verzeichnet werden, und der finnische Winter, der anhand von Temperaturmessungen bestimmt wird, soll kürzer werden. Im Mittelpunkt der Studie standen Städte wie Helsinki und Lahti sowie Tourismuszentren wie Kuusamo und Sotkamo. Zudem modellierten die Forscher Effekte der Klimaerwärmung und die daraus resultierenden Veränderungen in verschiedenen Umgebungen wie Wald, landwirtschaftlichen Flächen und Gewässern. Die Forscher legen nahe, dass sich vor allem der Tourismussektor auf den künftigen Rückgang von Schnee und Eis in dieser Region einstellen muss. "Häufigere Niederschläge, kürzere und wärmere Winter sowie wesentlich weniger Schneefall könnten die Bedingungen für den naturnahen Tourismus in Nordfinnland deutlich verändern", so Prof. Hannu I. Heikkinen von der Universität Oulu in Finnland, Leiter der Abteilung Tourismus des Projekts. "Touristische Zentren im Norden wie etwa Vuokatti in Sotkamo suchen bereits nach Wegen, die abnehmende Schneesicherheit zu kompensieren, beispielsweise durch den Ausbau überdachter Einrichtungen wie Skitunnel oder Eisstadien", wie er hinzufügt. "Es gibt auch Pläne, die Energie für künstliche Schneeanlagen aus Erdwärme oder Bioenergie zu gewinnen. Eine weitere Option wäre ein ganzjähriger Tourismus mit entsprechenden Programmen, sodass der Tourismussektor nicht unter den Veränderungen leidet und Umwelt und Gesellschaft entlastet werden." Die Forscher gehen aber auch davon aus, dass das wärmere Klima Möglichkeiten zum Anbau ertragreicherer Arten und Sorten bietet, die mehr Zeit für das Wachstum brauchen. Die Ergebnisse der Studie liefern Einblicke, inwieweit sich der Klimawandel u.a. auf die kommerzielle Sortenwahl, Produktionssektoren sowie Düngemittel- und Pestizideinsatz auswirken wird. "Wärmere klimatische Bedingungen könnten die Anfälligkeit von Pflanzen erhöhen", wie Prof. Juha Helenius vom Institut für Agrarforschung an der Universität Helsinki bestätigt. "Agrarbetriebe mussten sich zwar von jeher an veränderliche Witterungsbedingungen anpassen, aber verlängerte Wachstumsperioden und gehäufte extreme Wetterereignisse erfordern vor allem finanzielle Mittel, um sich auf umfassende Sortenwechsel und Qualitätsänderungen einzustellen." Aus den Modellprognosen ergeben sich auch signifikante Auswirkungen für Forstwirtschaft und Fischerei.Weitere Informationen erhalten Sie hier: EU LIFE+: http://ec.europa.eu/environment/life/ VACCIA: http://thule.oulu.fi/vaccia/

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