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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Aus der Welt der Medizin: KMU bei der Entwicklung von Krebsbehandlungen immer präsenter

Krebstherapie gehört heute zu den wichtigsten Forschungsgebieten der Medizin. Da die Forschung vor allem von den wissenschaftlichen Einrichtungen der großen Pharmakonzerne betrieben wird, ist es um so wichtiger, von kleinen und mittleren Unternehmen zu hören, die ihre eignen i...

Krebstherapie gehört heute zu den wichtigsten Forschungsgebieten der Medizin. Da die Forschung vor allem von den wissenschaftlichen Einrichtungen der großen Pharmakonzerne betrieben wird, ist es um so wichtiger, von kleinen und mittleren Unternehmen zu hören, die ihre eignen innovativen Krebstherapien entwickeln. Zwei kleine Forschungsfirmen aus dem pharmazeutischen Bereich, BioInvent (Koordinator) in Schweden und Thrombogenics in Belgien, haben sich mit drei weiteren Partnern zum ANGIOSTOP-Projekt zusammengeschlossen, das mit knapp 2 Mio. EUR EU-Mitteln finanziert wird. Durch eine Synergie zwischen akademischen Gruppen und KMU konnte eine stärker fokussierte Entwicklungsstrategie verfolgt werden, wodurch bürokratische Entscheidungsprozesse vermieden wurden, die in großen Netzwerken und pharmazeutischen Unternehmen ein unvermeidbares Hindernis sind. Sie befassten sich mit der neuartigen anti-angiogenen Therapie von Krebs, Arthritis und Hornhaut-Neovaskularisierung auf der Grundlage der Unterdrückung des Plazentawachstumsfaktors (Placental Growth Factor, PlGF). Die Partner befassten sich vor allem mit innovativen Behandlungsformen, die das Wachstum der Krebstumoren durch Unterdrückung der Angiogenese stoppen können. In diesem Prozess werden neue Blutgefäße im Körper gebildet. Weiterhin sollte ein sichererer und wirksamerer anti-angiogener Wirkstoff entwickelt werden, der die krankhafte Blutgefäßbildung in Zusammenhang mit solidem Tumorwachstum, Hornhaut-Neovaskularisierung (diabetischer Retinopathie und Makuladegeneration) sowie rheumatoider Arthritis reduziert. Dem ANGIOSTOP-Projekt ist es gelungen, Antikörper für den klinischen Einsatz zu entwickeln, indem ein Antikörper untersucht wurde, der PlGF anzielt. Daraufhin wurde ein detailliertes Programm aufgestellt, in dem aufgelistet wurde, wie das Forschungsteam die Antikörper für den klinischen Einsatz entwickeln wird. Nach drei Jahren Forschung wurde eine erhebliche Wirkung des Antikörpers bei Tumoren in Mausmodellen erzielt. Die toxikologische Studie legte nahe, dass dieser für den Einsatz beim Menschen sicher sei und mit der klinischen Phase begonnen werden könnte. Die gesammelten Daten führten letztlich zu einem derart großen Durchbruch, dass der weltweit operierende Pharmakonzern Roche auf die Forschungsgruppe aufmerksam wurde und die Gruppe ihre Ergebnisse für 50 Mio. EUR an diesen verkaufen konnte. Dieser Betrag könnte demnächst auf 450 Mio. EUR erhöht werden, wenn das Projekt bestimmte Meilensteine erreicht. Insgesamt gesehen hat das Projekt den Beginn der klinischen Entwicklung mit dem in den Zielen festgelegten Anti-PlGF-Antikörper ermöglicht. Zusammen mit dem besseren Verständnis der pathologischen Angiogenese und der Entwicklung neuer Modelle und Strategien wird dies allgemein für die Entwicklung neuer Medikamente zur Erhöhung oder Reduzierung der Blutgefäßbildung nützlich sein.Weitere Informationen finden Sie unter: Bioinvent http://www.bioinvent.com/ Thrombogenics http://www.thrombogenics.com/

Länder

Belgien, Schweden

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