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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Therapieroboter auf Krankenhausbesuch

Einen Besuch im Krankenhaus von einem Therapieroboter zu erhalten, hört sich ein wenig eigenartig an, doch Robotikexperten zufolge können sie extrem hilfreiche Therapiegeräte sein. Die Idee stamm vom MOnarCH-Projekt ("Multi-Robot Cognitive Systems Operating in Hospitals"). D...

Einen Besuch im Krankenhaus von einem Therapieroboter zu erhalten, hört sich ein wenig eigenartig an, doch Robotikexperten zufolge können sie extrem hilfreiche Therapiegeräte sein. Die Idee stamm vom MOnarCH-Projekt ("Multi-Robot Cognitive Systems Operating in Hospitals"). Das vom Instituto Superior Técnico (IST) in Lissabon koordinierte Konsortium aus neun europäischen Unternehmen und Forschungszentren aus fünf Ländern will eine Roboterflotte entwickeln und einführen, die mit dem medizinischen Personal zusammenarbeitet und mit den Patienten interagiert. Das Projekt wird rund 4,5 Mio. EUR kosten, von denen die EU etwas mehr als 3,3 Mio. EUR beisteuern wird. Therapieroboter sind nichts völlig Neues. Die Vorteile von sozialen Robotern, die mit autistischen Kindern Kontakt aufnehmen können, wurden bereits untersucht. Der in Japan entwickelte Paro-Roboter konnte den Berichten zufolge mit Erfolg zur Besserung des Geisteszustands bei älteren Menschen beitragen. Er wurde auch bei der Behandlung von Depressionen nach dem Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami eingesetzt, der die Nordostküste Japans im März 2011 verwüstete. Das Projekt will jedoch Gesellschaften genauer untersuchen, in denen sich Menschen und Roboter vermischen. Zunächst wird sich das auf drei Jahre angelegte Projekt auf an Krebs erkrankte Kinder konzentrieren. Im Gegensatz zu einem Eins-zu-Eins-Ansatz (ein Roboter - ein Patient) plant MOnarCH die Entwicklung einer Flotte oder Gemeinschaft sozialer Roboter, die mit allen Patienten interagieren können und deren unterschiedliche psychologische Bedürfnisse befriedigen können. Wissenschaftler vom Robotiklabor der Universidad Carlos III de Madrid (UC3M) werden für die Entwicklung und Programmierung aller Handlungen und des interaktiven Verhaltens der Roboter zuständig sein. Dazu gehört, wie Roboter mit anderen Gespräche führen, wie sie mit Kindern spielen und wie sie sich an die Bedürfnisse jedes Individuums anpassen können. Zur Bewertung dieser Aktionen und der technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen wird derzeit eine Pilotstudie in der Kinderabteilung des Onkologischen Instituts Lissabon durchgeführt. Die Forscher wollen nun die Roboter aus dem Labor in eine reale Umgebung bringen. Bisher fanden die Forschungen zur sozialen Robotik in sehr kontrollierten Umgebungen statt. Wie Professor Salichs von der UC3M hervorhebt: "Die Einführung einer Gruppe autonomer sozialer Roboter in eine Umgebung mit diesen Eigenschaften ist neu und wir hoffen, dass uns dieses Projekt bei der Weiterentwicklung von Robotern helfen wird, die eine Beziehung zu Menschen in komplexen Situationen und Szenarien herstellen können. Der Projektleiter an der UC3M, Professor Miguel Ángel Salichs von der Abteilung für Systemtechnik und Automation der Universität fügt hinzu: "Wir wollen die Entwicklung von Robotern vorantreiben, die über lange Zeiträume hinweg autonom, ohne die Hilfe eines Bedieners, handeln können. Dies wurde in solchen komplexen Situationen bislang noch nicht erreicht."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Instituto Superior Técnico, Lissabon (IST) http://www.ist.utl.pt/en/ Universidad Carlos III de Madrid (UC3M) http://www.uc3m.es/portal/page/portal/home

Länder

Spanien, Portugal

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