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Inhalt archiviert am 2022-11-25

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Das irische Präsidium bekräftigt die Bedeutung von KMU für die EU Forschung

Anläßlich der ersten Konferenz unter der Bezeichnung KMU Technologie Tage', die am 30. Oktober 1996 in Brüssel stattfand, hob Herr Michael Fahy vom irischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie die Bedeutung von KMU für die europäische Wissenschaft hervor. Herr Fahy, d...

Anläßlich der ersten Konferenz unter der Bezeichnung KMU Technologie Tage', die am 30. Oktober 1996 in Brüssel stattfand, hob Herr Michael Fahy vom irischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie die Bedeutung von KMU für die europäische Wissenschaft hervor. Herr Fahy, der seinen Minister vertrat - den derzeitigen Präsidenten des Forschungsrats, Herrn Pat Rabbitte - gab einen Überblick über die vom irischen Präsidium geplanten Maßnahmen, durch die sichergestellt werden soll, daß die Erfordernisse von KMU bei der Debatte über Forschungspolitik in der Europäischen Union eine vorrangige Rolle spielen. In seiner Einführung betonte Herr Fahy, daß sich die Beschaffenheit von Produktion, Handel, Beschäftigung und Arbeit durch den Wandel in den kommenden Jahrzehnten sehr stark vom heutigen Umfeld unterscheiden wird. Neue Technologien können grundlegende Änderungen herbeiführen, wobei die bestehenden Technologien aus praktisch jedem Sektor verdrängt werden. Unternehmen, die einen innovativen Stil pflegen, können diese neuen Technologien assimilieren und nutzen. "Es gibt keine niedergehenden Industriezweige, nur niedergehende Technologien", sagte er. Die Bedeutung von KMU in der europäischen Wirtschaft würde weithin anerkannt, meinte er, wobei er sich auf den Bericht der Kommission an die Sitzung des Europäischen Rats im Dezember 1995 in Madrid bezog. Dabei wären insbesondere die KMU diejenigen, denen die Arbeitsplatzbeschaffung zu verdanken sei, da die jährliche Nettoarbeitsplatzbeschaffung in der EU seit 1988 fast ganz auf Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten zurückzuführen wäre. Es seien Maßnahmen zur Erweiterung der Kapazität von KMU in allen Stadien ihres Bestehens zu treffen. Er gab jedoch zu bedenken, daß sich ein Großteil dieser Vorgänge auf einzelstaatlicher statt auf EU Ebene abspielen würde. KMU stoßen bei der Beantragung langfristiger Finanzierung oft auf Schwierigkeiten, und es könnten Maßnahmen getroffen werden, um in dieser Hinsicht Abhilfe zu schaffen. Herr Fahy erinnerte seine Zuhörer jedoch daran, daß ungeachtet dessen, wie gut ein Unternehmen finanziert sei, die Investition in F&E und Innovation eine wesentliche Rolle spiele, um ein Unternehmen vor dem Abschwung zu bewahren. Im Hinblick auf die Teilnahme von KMU an den FTE Rahmenprogrammen sagte Michael Fahy, daß das grundlegende Konzept bzw. die Architektur des Fünften Rahmenprogramms unter dem irischen Präsidium diskutiert werde. Das neue Programm müsse den Beitrag anerkennen, den die KMU zur Innovation in Europa gemeinhin leisten können. Das Fünfte Rahmenprogramm solle auf den vorigen Programmen aufbauen, und die EU Forschung solle "gemeinschaftsweiter und vereinheitlichender Art sein und dabei einschließend, nicht ausschließend wirken". Es sei eine bessere Koordinierung mit einzelstaatlichen Programmen erforderlich, um eine echt konzertierte europäische Aktion sicherzustellen, die auch für die Erfordernisse der Gesellschaft in verschiedenen Bereichen relevant ist. Was die Rolle von KMU im Fünften Rahmenprogramm beträfe, stünden drei Fragen im Mittelpunkt der Debatte: - Wird die Rolle von KMU und ihrer Fähigkeit, einen Beitrag zur weiteren Innovation zu leisten, völlig anerkannt und ist sie in den Rahmenprogrammen sowie in der Art und Weise ihrer Administration reflektiert? - Wie KMU-freundlich ist der Verwaltungsapparat in Brüssel? - Sollten KMU an den einzelnen Programmen aus eigener Initiative teilnehmen oder wäre etwa eine positive Diskriminierung zu ihren Gunsten angebracht? CREST, der beratende Ausschuß der Gemeinschaft für wissenschaftliche und technische Forschung, hat neulich im Nachgang zu der von einer Ad-Hoc-Gruppe unter irischem Vorsitz geleisteten Arbeit einen Bericht über KMU verabschiedet, der die Grundlage der Beschlußfassung des Forschungsrats im Dezember 1996 bilden soll. Der Bericht enthält ca. 30 Empfehlungen, die in die Planung des Fünften Rahmenprogramms mit einbezogen werden sollen. Die technologische Entwicklung ist nur ein, wenngleich besonders wichtiger, Aspekt der Innovation, und das Fünfte Rahmenprogramm darf nicht isoliert ins Auge gefaßt werden. Andere Initiativen, wie z.B. der Aktionsplan für Innovation sowie das mehrjährige KMU Programm, wie auch einzelstaatliche Initiativen wie z.B. das Weißbuch der irischen Regierung zur Wissenschaft, Technologie und Innovation sind als wesentliche, ergänzende Komponenten zu sehen. KMU unterschiedlicher Kategorien stellen unterschiedliche Erwartungen an die Rahmenprogramme, wobei die High-Technology-KMU größtenteils an FTE Unterstützung interessiert sind, während den Low-Technology-KMU die Verbreitung und Anwendung der Forschungsergebnisse wichtiger sind. Bei Unternehmen, die den mittleren Bereich des Spektrums vertreten, stehen Technologietransfer- und -validierungsprojekte an erster Stelle. Allen KMU ist jedoch gemeinsam, daß sie schnellen und problemlosen Zugang zu nützlichen und relevanten Auskünften über die Unterstützungsmöglichkeiten verlangen, die ihnen über das Rahmenprogramm zur Verfügung stehen. Herrn Fahys Bemerkungen zu dem laufenden Rahmenprogramm befaßten sich sowohl mit der Verwaltung der spezifischen Programme als auch mit den Erfordernissen von KMU in dieser Hinsicht. Anerkennend erwähnte er, daß die Kommission bereits viele Bemühungen unternommen habe, die Verwaltung der Programme zu verbessern. Die Erfordernisse von KMU beziehen sich in erster Linie auf die Zeit, die die einzelnen Stadien der Verfahrensabläufe in Anspruch nehmen, d.h. hinsichtlich Bewertung, Auswahl und - was ganz entscheidend ist - Zahlung. Finanzierungsprobleme bedeuten, daß sich vielen KMU Schwierigkeiten bei der Teilnahme an Projekten stellen, wobei hohe Administrationskosten und langsame Zahlungsweise als Hemmnisse wirken. Unterschiede zwischen den einzelnen Programmen bezüglich Leitlinien und Verfahrensweisen erscheinen den KMU oft verwirrend, wobei es mitunter sogar Probleme bereitet abzuschätzen, welches spezifische Programm sich für das jeweilige Projekt eines KMU am ehesten eignen würde, wenn das betreffende Unternehmen nicht über die Ressourcen verfügt, bestimmte Dokumente zu erlangen bzw. im einzelnen zu studieren. Eine Reihe von Aktionen werden vorgeschlagen, um die Teilnahme von KMU zu verbessern, die - in Verbindung mit den von der Kommission nach ihrer jüngst durchgeführten Revision identifizierten, verbesserten Verfahrensweisen - die Anziehungskraft von Rahmenprogrammen für KMU sehr verstärken müßten. Abschließend ging Herr Fahy auf die bevorstehende Agenda des Präsidiums ein, indem er Aktionen erwähnte, die noch vor Ende 1996 behandelt werden sollen: - Erzielung von Übereinstimmung bezüglich des Mehrjährigen Programms für KMU; - Unterbreitung einer Resolution, in der die besonderen Erfordernisse von Klein- und Kleinstunternehmen hervorgehoben werden; - Veranstaltung eines groß angelegten europäischen Forums über die Dienstleistungen für KMU; - Veranstaltung einer Konferenz über Finanzierung für Kleinunternehmen. Darüber hinaus soll unter der Ägide des irischen Präsidiums Übereinstimmung im Rat über ein neues Kreditbürgschaftsprogramm names ELISE erzielt werden, das Darlehen von insgesamt ECU 1 Mrd. für kleine Betriebe aus dem Europäischen Investitionsfonds zur Verfügung stellen soll. Schließlich machte Herr Fahy in bezug auf den CREST Bericht einige Bemerkungen zur Teilnahme von KMU am Rahmenprogramm: - KMU müssen aktiv involviert werden; - Rahmenprogramme müssen potientiellen Teilnehmern in allen Kategorien offenstehen; - KMU bedürfen wirksamer Zugangsmöglichkeiten, die ihnen die Teilnahme erschließen; - KMU sollten auf der Basis von außergewöhnlich hohen Leistungen teilnehmen - es darf keine sogenannte KMU-Rücklage geben; - Das Rahmenprogramm ist für die Mehrheit von KMU von Interesse, die nicht in der Lage sind, in eigener Regie technologische Neuerungen zu entwickeln, indem es ihnen Zugang zu Technologietransfer und -Demonstration bietet; - Personen, die mit KMU bei der Verwaltung von Programmen zu tun haben, müssen die Erfordernisse und Arbeitsbedingungen von KMU wirklich kennen und verstehen.

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