CREST-Bericht über KMU
Auf seiner Tagung am 24. und 25. Oktober 1996 verabschiedete der beratende Ausschuß der Gemeinschaft für wissenschaftliche und technische Forschung (CREST) einen Bericht über die KMU-Beteiligung an FTE-Aktivitäten. Der Bericht soll einen wichtigen Beitrag zum Fünften Rahmenprogramm der Gemeinschaft für die Entwicklung von Forschung und Technologie leisten. Die Notwendigkeit, die FTE-Hilfsmaßnahmen der Gemeinschaft für KMU sowie deren effektive Beteiligung an den FTE-Rahmenprogrammen zu fördern, ist in mehreren Entschließungen und Entscheidungen des Rates anerkannt worden. Der CREST-Bericht über KMU, verfaßt von der Ad-hoc-Arbeitsgruppe für KMU, die im Februar 1996 unter Vorsitz des irischen Abgeordneten Herrn Michael Fahy gegründet worden war, enthält eine Reihe von Vorschlägen, wie diese Zielvorstellungen in die Realität umgesetzt werden können. Im Juni dieses Jahres hatte die Kommission eine Revision der Verfahrensweisen und der KMU-Beteiligung hinsichtlich des Vierten Rahmenprogramms durchgeführt, deren Ergebnisse von der Arbeitsgruppe bei der Ausarbeitung ihres Berichts berücksichtigt wurden. Die Arbeitsgruppe stellte insbesondere fest, daß viele der Problembereiche, die in verschiedenen Kommissionsdokumenten zu diesem Thema zur Sprache gebracht werden, die Empfehlungen der Arbeitsgruppe bestärken und in einigen Fällen sogar vorwegnehmen. Im Verlauf ihrer Arbeit befaßte sich die Arbeitsgruppe mit den Ergebnissen, zu denen die Kommission im Rahmen ihrer Untersuchung von ca. 60 erfolgreichen nationalen Maßnahmen zur Förderung der technologischen Innovation durch KMU gelangt war. Die Analyse der Kommission unterstrich die Faktoren, die zum Erfolg der Programme beigetragen haben. Die wichtigsten Faktoren, die in die Empfehlungen der Arbeitsgruppe integriert wurden, sind: - Ein Bottom-Up-Ansatz, in dessen Mittelpunkt die echten Bedürfnisse der KMU stehen (Projekte von hoher Qualität, niedrige Kosten für KMU, persönliche Unterstützung, kurze Antwortzeiten, weniger Bürokratie); - Fortlaufende anstelle von zeitlich begrenzten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen; - Die Verwendung von Zwei-Stufen- und Vorauswahlverfahren; - Problemloser Zugang zu Informationen und Unterstützung bei der Vorbereitung von Vorschlägen. Bei der Ausarbeitung ihrer Empfehlungen hatte sich die Arbeitsgruppe vor allem mit den wichtigsten Problemen der KMU hinsichtlich der technologischen Innovation im allgemeinen sowie der Beteiligung am Rahmenprogramm im besonderen auseinandergesetzt. Die Empfehlungen wurden in drei Hauptkategorien eingeteilt und beinhalten: - Aktionen zur Lösung der finanziellen Probleme der KMU hinsichtlich ihrer Beteiligung an Rahmenprogrammen: . Eine gezieltere Unterstützung für KMU; . Verstärkte Nutzung von Zuschüssen zur Erkundungsphase; . Zahlung bei Lieferung anstelle von Rechnungen bzw. Rechnungsauszügen; . Untersuchung der Verwendung von nationalen Durchschnittssteuersätzen; . Geringere Zahlungsverzögerung; - Aktionen, die den KMU den Zugang zum Rahmenprogramm erleichtern und ihre Beteiligung optimieren sollen: . Feedback an erfolglose Bewerber; . KMU-Beteiligung an Konsultations-/Auswertungsverfahren; . Förderung der institutionellen Unterstützung für KMU; . Verwendung eines "First Stop Shop" bzw. einer einzigen Bewerbungsstelle; . Management der Technologiefördermaßnahmen; . Harmonisierte Bestimmungen und vereinfachte Verfahren für alle Programme; . Verstärkte Verwendung von elektronischen/Online-Systemen; . Beteiligung der Industrie am Programm für die Ausbildung und Mobilität von Wissenschaftlern (TMR); . Geringere zeitliche Verzögerung zwischen Einreichung der Vorschläge, Beurteilung und Projektbeginn; . Nutzung der Forschungsergebnisse mit Hilfe solcher Mechanismen wie technische Demonstrationen, Lizenzierung und Gründung von Joint-Ventures; - Aktionen zur Erleichterung der Ausarbeitung und Handhabung von Vorschlägen: . Untersuchung der Möglichkeit von offenen (d.h. fortlaufenden) Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für alle Programme; . Wirksamere Unterstützung bei der Errichtung von Konsortien; . Aufforderung von großen Unternehmen, die Beteiligung von KMU an Konsortien zu fördern; . Ermutigung der Teilnahme von KMU-Clustern oder -Netzen; . Einführung eines zweistufigen Verfahrens für die Beurteilung von Vorschlägen für spezielle Programme; . Erleichterung des Zugangs zu Informationen über relevante Programme und zur Schulung für die Vorbereitung von Vorschlägen; Vereinfachung des Formulars für die Einreichung von Vorschlägen; Harmonisierung der Terminologie. Die CREST-Arbeitsgruppe vertritt die Ansicht, daß die Durchführung ihrer Empfehlungen, die in dem Bericht noch ausführlicher dargestellt sind, das Ausmaß und die Effektivität der KMU-Beteiligung am Rahmenprogramm in bedeutendem Maße verbessern wird. In Verbindung mit entsprechenden flankierenden Maßnahmen auf regionaler und nationaler Ebene zur Unterstützung der technologischen Innovationsaktivitäten der KMU dürften diese Aktionen die Wettbewerbsfähigkeit dieses Schlüsselsektors in bedeutendem Maße steigern und zu gemeinschaftsweiten Vorteilen in den Bereichen Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Steigerung des Wohlstands führen.