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Kyoto-Gipfel - Globale Vereinbarung über Reduzierung der Emissionen aus Treibhausgasen

Die Vertreter von 160 Ländern vereinbarten neue, rechtlich verbindliche Grenzen für Emissionen aus Treibhausgasen in den industrialisierten Ländern der Welt. Die Vereinbarung wurde in den frühen Morgenstunden des 11. Dezember nach 10 Tagen harter Verhandlungen auf der in Kyoto...

Die Vertreter von 160 Ländern vereinbarten neue, rechtlich verbindliche Grenzen für Emissionen aus Treibhausgasen in den industrialisierten Ländern der Welt. Die Vereinbarung wurde in den frühen Morgenstunden des 11. Dezember nach 10 Tagen harter Verhandlungen auf der in Kyoto, Japan, abgehaltenen Konferenz über Klimaveränderung erzielt. Gemäß der Vereinbarung sind Verpflichtungen zur Reduzierung in Zusammenhang mit Emissionen von sechs Treibhausgasen (Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffmonoxyd (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW), Perkohlenwasserstoffe (PCKW), und Schwefelhexafluoride (SF6)) für alle Länder festgelegt worden. Die Gesamtreduzierung der Emissionen für alle entwickelte Länder bis zum Jahr 2010 liegt bei schätzungsweise 5,2% unter den Werten von 1990. Die individuellen Verpflichtungen zur Reduzierung sind wie folgt: - Europäische Union (insgesamt), die meisten der mittel- und osteuropäischen Länder und die Schweiz: 8%; - USA: 7%; - Japan und Kanada: 6%; - Neuseeland, Rußland, Ukraine: Stabilisierung; - Norwegen: 1% Steigerung; - Australien: 8% Steigerung; - Island: 10% Steigerung. Ein gewisser Anteil von Flexibilität ist in der Vereinbarung vorgesehen, der den entwickelten Ländern die Möglichkeit gibt, einen Teil ihrer Verpflichtungen durch "Emissionshandel" untereinander zu erfüllen. Des weiteren ermöglicht ein "Mechanismus der sauberen Entwicklung", daß die Finanzierung gemeinschaftlicher Projekte zur Reduzierung von Emissionen in anderen industrialisierten Ländern oder Entwicklungsländern gegen die Verpflichtungen von entwickelten Ländern angerechnet werden kann. Die EU hat den Standpunkt vertreten, daß zum jetzigen Zeitpunkt keine Ziele für die Emissionsreduzierung in Entwicklungsländern festgelegt worden sind. Frau Ritt Bjerregaard, die für die Umwelt verantwortliche Kommissarin, brachte ihre Zufriedenheit über die nach 10 Tagen schwieriger Verhandlungen erzielten Ergebnisse zum Ausdruck. Die ursprünglichen Positionen der EU und der USA und Japans waren seien sehr unterschiedlich gewesen, aber "es ist der EU gelungen, die USA und Japan von ihren sehr niedrigen Zielen abzubringen". "Die EU ist sehr zufrieden, die Richtung in einem Prozeß angegeben zu haben, der real erkennbare Vorteile für die Umwelt mit sich bringen wird," führte sie aus. Die Vereinbarung nimmt die Form eines rechtsverbindlichen Protokolls des 1992 in Rio vereinbarten Übereinkommens über Klimawechsel an. Es wird in Kraft treten, sobald es von mindestens sechs Ländern ratifiziert worden ist, die mindestens 55% der gesamten Treibhausgasemissionen des Jahres 1990 der entwickelten Länder repräsentieren.