Mittelfristige Leitlinien (EGKS) "Technische Kohleforschung", 1990-1994
Kohleforschung bezieht sich auf gemeinschaftliche FuE- und Demonstrationsprogramme, die sich mit festen Brennstoffen befassen: das nichtnukleare Energie-Forschungsprogramm (EWG), das ein Kapitel mit der Überschrift "Nutzung von festen Brennstoffen" aufweist; das Stahl-Forschungsprogramm (EGKS), das sich u.a. mit der Benutzung von metallurgischem Koks befaßt; das EGKS-Programm über Sicherheits-, Gesundheits- und Ergonomieprobleme im Bergbau und das EWG-Energie-Demonstationsprogramm, bei dem der feste Brennstoffe betreffende Teil eine logische Erweiterung der EGKS-Kohleforschung darstellt.
Reduzierung der Produktionskosten, damit der Kohlebergbau unter wirtschaftlich tragbaren Verhältnissen stattfinden kann; Konzentration von FuE-Anstrengungen auf diejenigen Projekte, die die günstigsten Aussichten für die Verbesserung der technischen und wirtschaftlichen Ergebnisse im Einsatz bieten; Optimierung des Bergbaubetriebs durch verbesserte und selektivere Informationstechnologie; Optimierung der Prozesse der Kohlennutzung und -veredelung; Förderung von Maßnahmen zur Gewährleistung sauberer Nutzung von Kohle.
Forschungsgebiete:
- Technik des Bergbaus:
. Entwicklungsarbeiten:
Einschußzündung und hiermit verbundene Probleme, mechanisierte Vortriebe, moderne Technologie, Abteufen von Schächten und Bohren von großen Durchmessern;
. Schlagwetter, Lüftung, Wetter:
Gasemission, Lüftung, Bergwerkswetter;
. Arbeitsmethoden und Verfahren für die Kohlegewinnung:
Kohlegewinnungsverfahren unter Sonderbedingungen, Ausrüstungen für den Einsatz vor Ort, moderne Technologien, Verhiebe;
. Bergwerk-Infrastruktur:
Förderung von Produkten, Materialtransport, Mannschaftsfahrung, Versorgung und Entsorgung, moderne Technologien;
. Modernes Management:
Schürfarbeiten, Einsatzplanung, Einsatzlenkung, Bergwerk-Management, Architektur von Informationssystemen;
- Produktaufwertung:
. Kohleaufbereitung:
Kohleaufbereitung, Handhabung von Kohle in Rückständen;
. Metallurgische Nutzungsmöglichkeiten von Kohle:
Grundforschung, Konditionieren von Kohlemischungen, Entwicklung von Koksöfen, Nebenprodukte, neue Methoden zur Herstellung von Koks und Briketts aus Steinkohle und Braunkohle, direkte Verwendung von Kohle in der Metallurgie;
. Kohleverbrennung:
Grundforschung, umweltliche Gesichtspunkte, allgemeine Benutzerfreundlichkeit, Entwicklung neuer und verbesserter Verbrennungssysteme;
. Kohleaufwertung und -veredelung:
Physikalische und chemische Grundforschung der Kohlevergasung und -verflüssigung, neue Prozesse und Produkte, Umweltschutz.
Die Kommission gewährt finanzielle Unterstützung für individuelle Forschungsprojekte mit Zustimmung des Rats und nach Abstimmung mit dem EGKS-Beratungsausschuß, der sich aus Vertretern der Kohle- und Stahlindustrie der einzelnen Mitgliedstaaten zusammensetzt. In der Regel leistet die Kommission einen Beitrag von ca. 60 % zu den geschätzten Gesamtkosten für die Finanzierung der Projekte. Alle Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Einzelpersonen, die auf Forschungsgebieten tätig werden möchten, die den Gebieten entsprechen, die in den mittelfristigen Richtlinien für technische Kohleforschung für 1990-1995 festgelegt sind, sind zur Antragstellung berechtigt. Die Verfahrensweise für die Antragstellung, die Bedingungen und die Bestimmungen für die Unterstützung sowie die Verpflichtungen hinsichtlich der Verbreitung der Forschungsergebnisse werden von der Kommission in einer entsprechenden Kommunikation genannt (Amtsblatt Nr. C 159 vom 24.6.1982).