Gemeinschaftsprogramm (EWG) zur Forschung über klassische Schweinepest und afrikanische Schweinepest, 1973-1976
Im Jahre 1974 wurde das Programm revidiert, wodurch die Anzahl der teilnehmenden Länder zunahm, um die spezifischen epidemiologischen Bedingungen in Betracht zu ziehen, die im Vereinigten Königreich, in Irland und in Dänemark festgestellt wurden. Die Revision sah ferner einen Beitrag zur Einrichtung von Wissenschaftlerteams mit Kompetenz in epidemiologischen Fragen vor, zwecks besserer Verhütung epizootischer Risiken in den Gemeinschaftsländern, wo keine Fälle von klassischer bzw. afrikanischer Schweinepest vorliegen.
Zur effizienten Koordination der Gemeinschaftsforschung über die Virologie von Schweinepest zwecks Erhaltung und Erhöhung der Produktivität im Schweinezuchtsektor.
Klassische Schweinepest:
- Virologie:
. Studie der Eigenschaften des klassischen Schweinepestvirus und diagnostische Anwendungsbeispiele;
. Beseitigung des mittels radioaktiver Vorläufer markierten Virus;
. Unterteilung des Virus in Untereinheiten und Studie dieser Untereinheiten;
- Pathologie:
. Studie der Lebendimpfstoffe im Hinblick auf ihr diagnostisches Differential;
. Studie des antigenen Verhältnisses zwischen dem klassischen Schweinefiebervirus und dem bovinen Pestivirus zur Verbesserung der differenzierten Diagnose der beiden Krankheiten;
. Festlegung der wirksamsten Methode zur Verabreichung dieses Impfstoffs;
- Immunologie:
. Mechanismen von Immunreaktionen bei Schweinen gegen das klassische Schweinepestvirus;
. Bestimmung des Alters, in dem bei einem Ferkel der Lokalimmunitätsprozeß beginnt;
. Studie der Immunisierungsaktivität des bovinen Pestivirus im Vergleich zum klassischen Schweinepestvirus.
Afrikanische Schweinepest:
Virologie:
Antigene Struktur des Virus, Charakterisierung der Herkunft des afrikanischen Virus;
- Pathologie:
Studie der subklinischen oder chronischen Formen der Krankheit im Verhältnis zu den derzeitigen Diagnoseproblemen;
- Immunologie:
. Studie des Virusverhaltens bei experimenteller Immunisierung und Studie der Mechanismen, die die Reproduktion des Virus hemmen;
. Studie der verschiedenen Fraktionen von Viruspartikeln und Lokalisierung der neutralisierenden Kraft durch unter Verwendung dieser Fraktionen hergestellten Immunseren;
. Perfektionierung der differenzierten Diagnose in Anbetracht der Entwicklung von Wildstämmen.
Die Kommission war für die Programmumsetzung zuständig und mußte einen Jahresbericht sowie einen Abschlußbericht über die ermittelten Ergebnisse vorlegen.
Laboratorien und Forschungsinstitute in der Bundesrepublik Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Irland und Dänemark nahmen an dem Programm teil. Ferner nahmen zwei assoziierte Laboratorien in Spanien und Portugal teil.