Forschungs- und Schulungsprogramm (Euratom) im Bereich Kernfusion und Plasmaphysik, 1976-1980
Angefangen mit diesem Programm hat der Rat das Prinzip des Gleitprogramms angewandt, wobei alle drei Jahre ein neues Kernfusionsprogramm eingefhrt wird. Auf diese Weise berlappen die ersten beiden Jahre des neuen Programms die letzten beiden Jahre des vorigen Programms. Autorisierte Mittelzuweisungen, die durch das Programm nicht wahrgenommen werden konnten, werden in das nchste Programm bernommen.
Zur Durchfhrung von Forschung ber Kernfusion und Plasma, einschl. Forschung in Bezug auf den Einschlu und die Erzeugung von Plasmen, diagnostische Methoden und thermonukleare Reaktortechnologie.
Programmthematik:
- Allgemeine Physik in dem betreffenden Sektor, insbesondere Studien einer grundlegenden Eigenschaft oder betreffend Einschlu unter Verwendung geeigneter Einrichtungen und nach Methoden zur Erzeugung und Erwrmung von Plasma;
- Forschung ber den Einschlu - in geschlossenen Konfigurationen - von Plasma stark variierender Dichte und Temperatur;
- Erzeugung von und Forschung ber Plasma in Hoch- und Hchstdichte;
Verbesserung diagnostischer Methoden;
- Untersuchung technologischer Probleme in Verbindung mit laufender Forschung und Problemen im Hinblick auf die thermonukleare Reaktortechnologie;
- Umsetzung des Projekts Joint European Torus (JET).
Die Kommission war fr die Programmumsetzung zustndig.
Die Umsetzung des Projekts Joint European Torus (JET) wurde dem JET Joint Undertaking anvertraut, das fr einen Zeitraum von zwlf Jahren ab 1. Juni 1978 durch Beschlu des Rats 78/471/Euratom (Amtsblatt Nr. L 151 vom 7.6.1978) eingerichtet wurde. Die Verantwortung fr das Joint Undertaking wurde dem JET-Rat (mit Untersttzung vom Exekutivausschu und dem JET Wissenschaftlichen Rat) und dem Direktor des Projekts JET bergeben.
Andere Projekte wurden auf dem Wege der Assoziation oder in Form von Vertrgen begrenzter Laufzeit durchgefhrt, um die Ergebnisse zu erzielen, die fr die Umsetzung des Programms erforderlich waren.
Nach Durchfhrung einer technischen Untersuchung der verschiedenen Projektvorschlge wurde die Kommission innerhalb der u.a. in Millionen Rechnungseinheiten (ERE) gesetzten Grenzen - zur Finanzierung der folgenden Arbeiten bevollmchtigt, denen von der Verbindungsgruppe Vorrang eingerumt werden sollte:
- Tokamaksysteme und JET (50); - Hoch-Beta-Systeme (20) - Niedrig-Beta-Systeme (Stellarator) (5) - Heizungs- und Injektionsprozesse (12) - Technologie (18) - Hchstdichteprozesse (2).
Innerhalb der Obergrenze von 124 Mio. ERE stand ein Hchstbetrag von 39 Mio. ERE zur Finanzierung der o.e. Arbeiten zur Verfgung, bei einem standardmigen Vorzugssatz der finanziellen Beteiligung von. max. 45%. Dafr hatten alle an dem Programm beteiligten Assoziationen das Recht, an den Experimenten teilzunehmen, die mit den in diesem Zusammenhang hergestellten Gerten/Anlagen durchgefhrt wurden. Ein Hchstbetrag von 4 Mio. ERE wurde fr Administrationskosten und fr Ausgaben festgesetzt, durch die die Mobilitt des Forschungspersonals der Mitgliedstaaten sichergestellt werden sollte. Ein auf 102,4 Mio. ERE geschtzter Hchstbetrag wurde zur Finanzierung der ersten Hlfte der Bauphase des Projekts JET bei 80%iger Beteiligung angesetzt.
Der Euratom-Vertrag verlangt, da die Kommission dem Rat Jahresberichte ber die Umsetzung der Forschungs- und Schulungsprogramme im Bereich Kernenergie unterbreitet und da sie den Wirtschafts- und Sozialausschu in groben Zgen auf dem Laufenden hlt. Hinsichtlich der Verbreitung von Informationen, ber welche die Gemeinschaft Verfgungsgewalt hat, kann die Kommission Lizenzen und Unterlizenzen vergeben, wobei die Bedingungen jeweils mit den Lizenznehmern vereinbart werden knnen.