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CRIS 98 Konferenz strebt bessere Nutzung von Europas Forschungs-Informationsquellen an

Vom 12. bis 14. März 1998 veranstaltete die Europäische Kommission in Luxemburg die Konferenz CRIS 98. Auf der vierten CRIS (Current Research Information Systems) Konferenz trafen 150 Teilnehmer zusammen: Manager von Bestehenden Forschungs-Informationssystemen (CRIS) aus ganz ...

Vom 12. bis 14. März 1998 veranstaltete die Europäische Kommission in Luxemburg die Konferenz CRIS 98. Auf der vierten CRIS (Current Research Information Systems) Konferenz trafen 150 Teilnehmer zusammen: Manager von Bestehenden Forschungs-Informationssystemen (CRIS) aus ganz Europa sowie Nutzer aus der Industrie, Forschungsbereichen und als Mittler fungierenden Organisationen. Unter dem Thema 'Der Nußknacker' sollte die Konferenz demonstrieren, wie Forschungs-Informationssysteme der europäischen Industrie - insbesondere KMU - schnell und leicht zum Besitz des gewaltigen Schatzes technischer Informationen aus unlängst abgeschlossener bzw. fortlaufender Forschung in Europa verhelfen können. Die Einführungsrede von Mario Bellardinelli, Leiter des Kommissionsreferats Verbreitung von Kenntnissen auf wissenschaftlichem und technischem Gebiet, war ganz auf das Nußknackermotiv ausgerichtet, indem er die Forschungs-Informationssysteme mit Nußknackern verglich, die KMU das Potential neuer technischer Informationen erschließen. Die Bedeutung von CRIS für die europäische Forschungspolitik wurde in den Eröffnungsansprachen noch stärker hervorgehoben. Vicente Parajon Collada, stellvertretender Generaldirektor von GD XIII der Kommission, sah eine Rolle für CRIS-Systeme in der Beseitigung von Europas 'Innovationsdefizit'. Er sprach von der Entwicklung des EU-eigenen CRIS - CORDIS, dem FTE Informationsdienst der Gemeinschaft - der inzwischen mehr als eine Million Besuche pro Monat auf seinem Website zu verzeichnen hat; ein Beweis für seine zunehmende Besucherfreundlichkeit und die Tatsache, daß es die Nutzer tatsächlich mit dem von ihnen benötigten Dienst versorgt. CORDIS steht auch im Mittelpunkt der ERGO (European Research Gateways On-line) Initiative, die eine zentrale Zugangsstelle für Informationen sowohl in den gemeinschaftlichen wie den einzelstaatlichen Quellen vermittelt, während CERIF (Common European Research Information Format) sicherstellt, daß die Informationen in diesen unterschiedlichen Quellen in einem einfachen und vergleichbaren Format zugänglich sind. Nach Ansicht von David Moore vom britischen Office of Science and Technology (OST) können CRIS-Systeme dazu beitragen, die Forschung auf europäischer Ebene dem Bürger näherzubringen. Innerhalb des Fünften Rahmenprogramms können diese Systeme Europa bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit helfen. Marco Walentiny aus Luxemburgs Wirtschaftsministerium betonte die positive Einstellung seines Landes zu den verschiedenen Instrumenten des Programms INNOVATION, wie z. B. CORDIS und die Initiative ERGO, und legte dann dar, wie diese Aktivitäten auf nationaler Ebene in Luxemburg durchgeführt werden. Drei Eröffnungsansprachen setzten den Rahmen für Diskussionen in zwei Parallelsitzungen, wobei sich eine mit 'Marketing und Nutzung von CRIS' und die andere mit der 'Einrichtung und Verbreitung von CRIS-Systemen' befaßte. Die drei Hauptredner demonstrierten die Bedeutung von CRIS, indem sie illustrierten, wie wichtig es ist, Zugang zu dem ständig zunehmenden Bestand an Forschungsinformationen zu verschaffen, der in Europa zur Verfügung steht. Da sich viele dieser Dienstleistungen in Bereichen wie Nutzerfreundlichkeit, Datenqualität und -vollständigkeit jedoch noch nicht an Änderungen auf dem Informationsmarkt angepaßt haben, werden sie viel weniger genutzt als zu erwarten wäre. Diese Themen kamen alle im Laufe der beiden parallelen Sitzungsreihen zur Sprache. Einige der Hauptpunkte waren:L - CRIS Lieferanten müssen ihre Kenntnisse über Nutzer und deren Erfordernisse verbessern. Erhöhte Nutzung wird sich daraus ableiten, daß dem Nutzer hochwertigere Produkte angeboten werden; - Bessere Nutzung von CRIS setzt außerdem besseres Marketing voraus, bei viel stärkerer Betonung des persönlichen Kontakts, insbesondere durch als Mittler fungierende Organisationen; - Durch CRIS-Systeme sind Forschungsergebnisse bereits viel besser sichtbar gemacht worden, obwohl ein Großteil der Informationen weiterhin verborgen scheint. CRIS-Systeme können jedoch nicht im Alleingang Fortschritte auf den Gebieten Technologietransfer und Technologiebeobachtung herbeiführen, da persönliche Kontakte und Marketing nach wie vor die wichtigste Stütze bilden werden; - Es muß dringend untersucht werden, ob und wie CRIS-Systeme besser bei der Beurteilung und Überwachung von FTE-Maßnahmen eingesetzt werden könnten; - Zwei Schlüsselfaktoren zur hochwertigen Informationserfassung durch CRIS bestehen darin, Daten direkt aus Primärquellen zu beziehen und automatische Erfassung einzuführen; - Die Festlegung von Normen wird es erleichtern, CRIS-Informationen auszutauschen und auf mehrere Quellen zuzugreifen. Unserer Erfahrungen mit CERIF haben uns bei dieser Entwicklung geholfen. Eine neue, bessere Version wird 1999 zur Verfügung stehen. - Automatisierte Indexierungswerkzeuge können zur Verbesserung des Zugriffs auf Informationen in immer größeren und komplexeren Datensätzen verwendet werden. - Technische Entwicklungen zur Verbesserung der Integration verschiedener CRIS-Systeme bedeuten, daß eine Gruppierung von Datenbanken mehr Wert aufweist als die Summe ihrer Bestandteile; - Technische Zusammenarbeit zwischen den Lieferanten der verschiedenen CRIS-Systeme ist bei der Schaffung einer paneuropäischen Forschungs-Informationsquelle von ausschlaggebender Bedeutung. Bei einer abschließenden Podiumdiskussion versuchten die Teilnehmer, klare Zielsetzungen für die Entwicklung von CRIS-Systemen abzuleiten. Die Notwendigkeit, Nutzer viel stärker in den Entwicklungsprozeß einzubinden, wurde immer wieder betont, so daß auf der nächsten CRIS Konferenz im Jahre 2000 die Nutzer wahrscheinlich viel stärker involviert werden als das bisher der Fall war. Durch Einbeziehung von Nutzern müßten die CRIS Lieferanten viel bessere Einblicke in die Erfordernisse erhalten sowie in die Anwendungsmöglichkeiten, die sich CRIS bieten. Die Teilnehmer spornten außerdem die Medien dazu an, CRIS stärker als Mittel zur Verbreitung von Informationen über wissenschaftliche Entwicklungen einzusetzen. Das CRIS 98 Cybercafé: Ein Hauptmerkmal von CRIS 98 war das Cybercafé. Das Cybercafé war ursprünglich für Konferenzteilnehmer im World Wide Web eingerichtet worden, bietet aber inzwischen problemlosen Zugriff auf alle Vorträge, die anläßlich der Konferenz gehalten wurden, sowie Verbindungen zu anderen Informationen. Ziel des Cybercafés ist es, der Forschungswelt weithin ein Instrument anzubieten, das auch in der Nutzung von Forschungsinformationen innovativ wirkt. Die meisten Nutzer von Forschungsinformationen sind nur innerhalb eines spezifischen Bereichs im großen Rahmen der Forschungs- und Innovationsaktivitäten tätig. Europa wird jedoch heutzutage mit Forschungsinformationen überschüttet. Das CRIS 98 Cybercafé bietet Nutzern relevante Hintergrundinformationen über relevante Themen, mit dem Ziel, Inspirationen zu vermitteln für andere Methoden zur Anwendung und Nutzung von Forschungsinformationen im Innovationsprozeß. Das Cybercafé stützt sich auf eine nutzerorientierte Struktur, wobei die Informationen auf folgende Nutzergruppen ausgerichtet sind: - Anbieter von Forschungsinformationen; - Manager von Forschungsprogrammen; - Innovationsberatungsdienste; - KMU und Forschungstätige; - Politiker; - Informationsmakler und die Medien. Das CRIS 98 Cybercafé finden Sie auf dem CORDIS Web Server, unter: http://cordis.europa.eu/cris98/home.html

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