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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Wissenschaft im Trend: Da Vincis unergründliches Mona-Lisa-Lächeln ist kein Unikat

Die Forschung an La Bella Principessa, einem kürzlich entdeckten Gemälde von Leonardo da Vinci, weist nach, dass das Lächeln des jungen Mädchens eine ähnliche Illusion wie das der Mona Lisa erzeugt.

Eine in der vergangenen Woche in Vision Research veröffentlichte Studie besagt, dass die sich verändernde Schräge des Mundwinkels von La Bella Principessa sowohl vom Betrachtungsabstand als auch von der Stärke der auf eine digitale Version des Porträts angewendeten Unschärfe abhängig zu sein scheint. In einer Reihe von psychophysikalischen Experimenten haben die Studienautoren Alessandro Soranzo und Michelle Newberry von der Sheffield Hallam University im Vereinigten Königreich festgestellt, dass eine wahrgenommene Veränderung der Neigung des Mundwinkels von La Bella Principessa den Ausdruck von Zufriedenheit bei ihr beeinflusst. Damit wird die Illusion eines „unergründlichen Lächelns“ ähnlich jener schwer fassbaren Eigenheit erzeugt, die das berühmte Lächeln der Mona Lisa auslöst. Der Mona-Lisa-Effekt Mona Lisas Lächeln mit seiner berühmten faszinierenden Wirkung auf den Betrachter könnte das vielleicht bekannteste Lächeln aller Zeiten sein. Wie Scientific American anmerkt, „bemerken wir bei direkter Betrachtung von Mona Lisas Lippen, dass ihr Lächeln nur sehr schwach ist, nahezu nicht vorhanden. Aber nach einem Blick in ihre Augen oder auf ihr Haar, während man weiter auf den Mund achtet, wird ihr Lächeln viel breiter.“ Die Forscher hatten starkes Interesse daran, genau zu erkunden, wie da Vinci es geschafft hat, diese rätselhafte Wirkung zu erzielen. Eine bereits zuvor veröffentlichte Studie von Professorin Margaret Livingstone von der Harvard Medical School erklärte sie mit Hilfe einer Simulation. Scientific American erläutert, wie Livingstone an Unschärfe und Präzision des Gemäldes arbeitete, um die Verwandlung der Auflösung vom Zentrum unseres Blickfelds hin zur weiter entfernten Peripherie wiederzugeben: „Mona Lisas Lächeln wird stärker […], wenn es unschärfer wird. [Dieser Effekt] lässt sich auch durch die Vorstellung erklären, dass verschiedene Netzhautneuronen dazu bestimmt sind, den Inhalt der räumlichen Größeninformationen in dem Gemälde zu verändern, was die Wissenschaftler als seine räumliche Frequenzverteilung bezeichnen. Ihrer Ansicht nach malte Leonardo da Vinci die Mona Lisa als eine Verschmelzung - eine glückliche Mona Lisa überlagert mit einer traurigen, wobei jede eine andere Raumfrequenz besitzt.“ La Bella Principessa An La Bella Principessa wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, bevor man sie als ein Gemälde von Leonardo da Vinci bestätigte, das sogar noch vor der Mona Lisa gemalt wurde. Die Resultate dieser neuen Studie, die eine ähnliche Illusion wie bei dem berühmten Lächeln offenbaren, werden sicher das Interesse der Kunstliebhaber an dieser seltenen neuen Entdeckung verstärken. Obgleich es nun Theorien im Überfluss gibt, bleibt doch die Frage, ob Leonardo da Vinci diese Illusion beabsichtigte? Den Autoren der Studie zufolge steigert genau diese Mehrdeutigkeit die Anziehungskraft des Porträts. Weitere Informationen sind abrufbar unter: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26049039

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