Kostengünstige IT-Lösungen zur Unterstützung kleiner und mittlerer Logistikunternehmen
Die Logistikbranche dreht sich um Geschwindigkeit, Sicherheit und Rückverfolgbarkeit. Auf einem sich rasant verändernden Markt können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft nur schwer gegen große Akteure konkurrieren, welche über die Ressourcen verfügen, sich schnell an neue Technologien anzupassen und so immer effizienter zu werden.Die Mitglieder des EU-finanzierten Projekts LOGICON, das im August 2015 abgeschlossen wurde, wollten Chancengleichheit herstellen, indem sie die Aufnahme kostengünstiger, leicht anwendbarer Technologien testeten, die sich speziell an Europas kleinere Unternehmen richten. Diese innovativen IT-Lösungen umfassen eine einfach zugängliche Kommunikationsplattform für die internationale Zusammenarbeit im Transportwesen, Apps und intelligente Geräte zum Austausch von Dienstleistungsinformationen sowie einen Online-Marktplatz, auf dem KMU potentiellen Kunden ihre Transportdienstleistungen anbieten können. Die Projektarbeiten wurden in vier Ländern durchgeführt und konzentrierten sich darauf, KMU auf dem Logistikmarkt durch Vernetzung mehr Handlungsmöglichkeiten zu geben, Gemeinschaften zu bilden (entweder Frachtgemeinschaften an Hafen- oder Binnenumschlagpunkten oder Geschäftsnetzwerke) und die Zusammenarbeit in einem globalen Logistikökosystem vorzubereiten. In Polen wurde beispielsweise eine innovative Kommunikationsplattform für die Zusammenarbeit im intermodalen Transport erstellt. Dies ermöglicht den Informationsaustausch unter allen Beteiligten – Logistikunternehmer, Eisenbahngesellschaften und Betreiber von Containerterminals. Die Funktionen umfassen den Austausch von Buchungen für intermodalen Transport, die Zuweisung von Buchungen für Eisenbahnwagons und den Austausch von Lade- und Entladeplänen. die polnische Plattform wurde im Baltic Container Terminal entwickelt und geprüft. Die Projektpartner in den Niederlanden konzentrierten sich auf den Schiffsverkehr und entwickelten kostengünstige, spezielle Apps und Dienste, um Infrastrukturplanung und Datenaustausch flexibel zu gestalten. Die Apps ermöglichen Frachtschiffs- und Schleusenbetreibern, miteinander zu kommunizieren und sich mit einem System zu vernetzen, das Dienstinformationen zu Umschlagpunkten in Echtzeit liefert. Die Technologie wurde von Combi Terminal Twente (CTT) angewendet und getestet. Dieses Unternehmen betreibt ein Binnenterminal in den Niederlanden und ermöglicht Containerlieferungen an zahlreiche Zielorte in Europa. In Spanien wurden Apps und intelligente Geräte für Kraftfahrer entwickelt. Sie unterstützen den Informationsaustausch etwa zu Abfahrts- und Ankunftszeiten von LKW sowie das Erstellen und Senden von Transportaufträgen und Rechnungen. Die Tools ermöglichen zudem größeren Transport- und Logistikunternehmen die Zusammenarbeit mit KMU, selbst solchen, deren technologische Kapazität sich auf ein Smartphone begrenzt. Dies bedeutet, dass große Akteure bei Bedarf auf eine externe Flotte kleinerer Logistikspezialisten zurückgreifen können, um den Endkunden stets denselben Mehrwert zu liefern. Die italienischen Partner lieferten schließlich einen webbasierten Transportmarktplatz, auf dem Logistikanbieter ihre Dienste anbieten und ihre Ressourcen gewinnbringender einsetzen können. Das Ziel dieses Dienstes bestehet darin, durch höchstmögliche Effizienz im Güterverkehr die umsonst gefahrenen Strecken zu minimieren und so Emissionen zu vermeiden. Das übergeordnete langfristige Projektziel besteht darin, den intermodalen Transport bei der Lieferkettenplanung zur üblichen Praxis zu machen und zur Aufnahme dieses umweltfreundlichen und energieeffizienten Beförderungsansatzes anzuregen. Weitere Informationen erhalten Sie unter: LOGICON-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)
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