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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Wie Hightech-Start-Ups den Markt für Schutzkleidung aufmischen

Eine durch die EU finanzierte Marktanalyse hat es einem Start-Up im Bereich der fortschrittlichen Schutzkleidung ermöglicht, einen neuen Sektor mit großem Potenzial zu identifizieren: Motorradfahrer.

Die Kombination der neuesten Fortschritte in Sensor- und Drahtlostechnologien mit Schutzkleidung hat neue Möglichkeiten für Partnerschaften zwischen zahlreichen Sektoren eröffnet. Zahlreiche Endnutzer werden davon profitieren, wenn intelligente Technologie in Schutzkleidung eingebettet wird. Während beispielsweise das französische Start-Up IN&MOTION mit intelligenten aktiven Schutzsystemen für Skirennfahrer neue Wege geebnet hat, bleiben die Ambitionen des Unternehmens nicht am Skilift stehen. „Wir fragen uns, ob diese Technologieplattform von Endnutzern verschiedener Märkte genutzt werden könnte“, erklärt Projektkoordinator Rémi Thomas, Mitgründer von IN&MOTION. Die von dem Unternehmen entwickelten tragbaren Airbags für Skirennfahrer kombinieren Sensor- und drahtlose Kommunikationstechnologie, die nicht abwendbare Stürze erkennen und sich in weniger als 100 Millisekunden aufblasen können. Dank benutzerfreundlicher Ersatzteile kann der Airbag nach seiner Auslösung reaktiviert werden, was natürlich Kosten spart. Die Innovation wird ab der Saison 2015/16 bei internationalen Skirennen eingesetzt werden. Thomas ist zuversichtlich, dass diese Sensor- und Drahtlostechnologie zusammen mit den richtigen Partnern auch für Motorradfahrer angepasst werden kann. Zu diesem Zweck ermöglichte das vor Kurzem abgeschlossene und durch die EU finanzierte Projekt INE IAPS dem Unternehmen, eine Bewertung der technischen Herausforderungen und des Marktpotenzials für einen an die Bedürfnisse von Motorradfahrern angepassten Airbag durchzuführen. Das Sterberisiko bzw. das Risiko für schwere Verletzungen bei Motorradunfällen wird von den existierenden Schutzanzügen nur sehr schlecht bewältigt. Bis heute ist es nicht gelungen, Sensoren und Drahtlostechnologie adäquat in diese Anzüge zu integrieren. „Wir haben viel Zeit damit verbracht, diese Fragen mit Stakeholdern wie Endnutzer (Motorradfahrer) und Ausrüstungs- und Kleidungshersteller zu diskutieren“, erklärt Thomas. „Wir haben ermutigende Rückmeldungen dazu erhalten, und obwohl eine klare Nachfrage nach Hightech-Schutz besteht, herrscht immer noch Unzufriedenheit mit dem Marktangebot.“ Dies war die erste Phase des Projekts, in der festgestellt wurde, dass ein lebensfähiger Markt für fortschrittliche Schutzkleidung im Motorradsektor existiert. Die zweite Phase umfasste die Analyse der technischen Herausforderungen und die Frage, welche Elemente der Plattform angepasst werden müssten, um den Bedürfnissen von Motorradfahrern besser zu entsprechen. Hier haben sich die Beiträge aus der Industrie als sehr nützlich erwiesen. „Wir sind ein ‚business to business‘-Unternehmen“, erklärt Thomas. „Für uns macht es Sinn, unser technologisches Fachwissen mit dem Wissen von Unternehmen zu kombinieren, die den Markt besser verstehen und genau wissen, was die Endnutzer suchen.“ In einem nächsten Schritt soll die Technologie entwickelt und optimiert werden, damit sie die spezifischen Anforderungen dieses Sektors erfüllt. Außerdem werden Partner gesucht, die in der Lage sind, das Konzept der intelligenten Motorradschutzkleidung für die kommerzielle Verwertung in die Realität umzusetzen. Thomas will auch simulierte Tests organisieren, um den wissenschaftlichen Beweis für die Vorteile des Airbags für Motorradfahrer zu liefern. Dies wurde bis heute noch nicht gemacht und es würde die kommerzielle Positionierung des Produktes stärken, sobald es auf den Markt kommt. „Wir haben eine Reihe potenzieller Institutionen identifiziert“, sagt er. „Doch all dies nimmt Zeit in Anspruch und erfordert Investitionen.“ Weitere Informationen sind abrufbar unter: Website von IN&MOTION

Länder

Frankreich

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