Daten von Luft-Ozean-Schnittstelle für bessere Klimavorhersagen
Nach einem von der Europäischen Kommission, Generaldirektion XII, vor kurzem veröffentlichten Bericht sind mit Hilfe von Satelliten gewonnene Daten eine wertvolle und nützliche Ressource für die Wellenvorhersage und die Entwicklung von Modellen klimatischer Veränderungen. Bei diesem Bericht mit dem Titel "Investigations of the coupling fluxes at the air-ocean interface: Research results" (Untersuchungen der Kopplungsströmungen an der Schnittstelle von Luft und Meer: Forschungsergebnisse") ist der Schlußbericht einer Zusammenarbeit zwischen acht Forschungsteams aus verschiedenen europäischen Instituten. Ihr Ziel war es, die komplexe Frage des chemischen Austauschs zwischen Atmosphäre und Meer zu lösen, um ein besseres Modell für die Klimakette zu formulieren. Für die Vorhersage von Klimaänderungen ist das Verständnis des Austauschs zwischen Luft und Meer deshalb so wichtig, weil mit der Wärmekapazität des Meeres verbundene Verzögerungen bedeuten, daß ein zunehmender Anteil von Treibhausgasen eventuell erst lange nach Eintreten größerer Änderungen festgestellt werden. Dies hat bedeutenden Einfluß darauf, ob nach dem Motto "Business as usual" vorgegangen wird oder ob drakonische Maßnahmen ergriffen werden, um Treibhausgasemissionen zu minimieren. Bessere Kenntnisse über Kopplungen, den Austausch zwischen Atmosphäre und Meer, könnten für die Bestimmung der künftigen Politik ausschlaggebend sein. Nach Angaben dieses Berichts können die Ergebnisse dieser Studie zum Entwickeln eines Moduls für Kopplungsströmungen an der Schnittstelle Luft/Meer verwendet werden. Er schlägt vor, daß dieses Modul bei künftigen Arbeiten zur Untersuchung der Auswirkungen wellenverwandter Prozesse auf Klimaänderungen und auch zur Integration des Moduls in ein gekoppeltes Atmosphäre-Wellen-Meer-Modell verwendet werden könnten, das von einem von der EG geförderten, parallel laufenden Projekt entwickelt wurde. Außerdem schlägt der Bericht vor, daß das Wind-Wellen-Kopplungsmodell auf der Basis der "Rapid Distortion Theory" (Schnellverzerrungstheorie) erweitert werden sollte, so daß die Auswirkungen der Dreidimensionalität von Wellen miteinbezogen werden. Die Wissenschaftler erwarten, daß der problematischste Bereich für künftige Forschung im Bereich von Parametrisierungsprogrammen mit Bezug auf Kopplungsströmungen (im Fall des Wellenbrechens) sein wird. Der Bericht legt die Schlußfolgerungen des Projekts in den folgenden Bereichen dar: - Wellen-Klima-Modelle; - Wellenvorhersage; - Wind-Wellen-Impulskopplung; - Wärme- und Massenaustausch; - Gischtbedingte Austauschprozesse.