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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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Ein Leitmodell für den Betrieb von Transportsystemen

Im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts HIGH-TOOL wurde ein Tool für die Bewertung von Strategien entwickelt, dass Entscheidungsträger bei der Implementierung nachhaltigerer Transportoptionen unterstützten soll.

Der Erfolg der EU, sowohl intern als auch der als Teilnehmer am globalen Markt, hängt weitgehend von integrierten Verkehrssystemen ab. Ein nachhaltiges Transportsystem umfasst neben der effizienten Beförderung von Gütern und Personen auch die Reduzierung von Emissionen, der Abhängigkeit von Öl und die Minimierung von Verzögerungen. Die Teilnehmer des von der EU finanzierten Projekts HIGH-TOOL entwickelten ein ausgeklügeltes Open-Source-Modell für die Bewertung von Strategien, das Entscheidungsträger innerhalb der EU bei der Umsetzung nachhaltiger Transportsysteme unterstützen soll. Mithilfe dieses Modells können die strategischen Vorteile der Transportoptionen für die Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft bewertet werden. Zudem dient es als Basis für die Ermittlung weiterer Verkehrsoptionen, die mithilfe präziserer Bewertungstools weiteren Analysen unterzogen werden müssen. Gewährleistung einer hohen Modellqualität Um die aktive Einbindung der Nutzer zu gewährleisten, wurde das Modell schrittweise entwickelt und in drei Phasen gegliedert. Zunächst entwickelte das Team einen Excel-Prototyp basierend auf Modellen wie EXPEDITE, SUMMA und TRANSVISIONS. So konnte das Team Feedback von den Nutzern einbeziehen und sie zugleich über die Ziele, Herangehensweisen und Verwendungsmöglichkeiten des Tools informieren. Im zweiten Schritt konzipierte das Team eine vorläufige Version, mit der sie den Umfang der analysierten Transportoptionen erweiterten. Diese Version basierte auf Java und galt für die NUTS-2-Region. Schließlich wurde die endgültige Version nach ausgiebigen Tests und umfassender Validierung vorgestellt. Die finale Version des HIGH-TOOL-Modells umfasst drei Hauptkomponenten. Den Framework des Modells bilden sieben themenbezogene Kernmodule, die sich auf Folgendes beziehen: Demografie (DEM), Wirtschaft & Ressourcen (ECR), Fahrgastnachfrage (PAD), Frachtnachfrage (FRD), Fahrzeugbestand (VES), Umwelt (ENV) und Sicherheit (SAF). Um die Rechenlast zu verringern, sind diese Module nacheinander geschaltet, sodass jedes Modul die Ergebnisse des vorangegangenen Moduls berücksichtigt. Der Datenaustausch zwischen den Modulen wird vom Datenbestand unterstützt, der zudem die Ein- und Ausgabeprozesse vereinfacht. Die webbasierte Benutzeroberfläche ermöglicht den Nutzern die Anwendung des Modells durch Auswahl der zutreffenden Transportrichtlinien sowie den Export der Bewertungsergebnisse. Dabei kann eine einzige vordefinierte Transportrichtlinie, eine Kombination von vordefinierten Transportrichtlinien oder ein Paket aus verschiedenen benutzerdefinierbaren Variablen ausgewählt werden. Zu diesen Variablen können zudem Datumsbereiche und geografische Informationen (innerhalb Europas) hinzugefügt werden. Neben der Einbeziehung von zukünftigen Nutzern in die Entwicklung des Modells erfolgte die Qualitätssicherung auch durch ein wissenschaftliches Beratungsgremium aus Experten, das sowohl die Nutzer des Modells als auch dessen Entwickler repräsentierte. Als Ergänzung zum Modell wird den Nutzern Zugriff auf eine Schulung sowie ein Benutzerhandbuch gewährt. Zweckmäßigkeit der Analysen gewährleisten Das Modell soll Entscheidungsträger bei der Vorauswahl von potenziellen Maßnahmen unterstützen. Diese können dann mithilfe präziserer Modelle wie TRANSTOOLS und TREMOVE genauer betrachtet werden. Um die Gültigkeit und Effektivität von HIGH-TOOL zu untermauern, wurden bei den Ergebnisindikatoren Inhalte aus dem „Weißbuch Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum“ (2011) und dem „Fahrplan für den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft bis 2050“ der EU berücksichtigt. Zusätzlich wurde bei der Entwicklung des Modells auf Konformität mit dem Referenz-Szenario 2013 der Europäischen Union zu den Trends in den Bereichen Energie, Transport und Treibhausgasemissionen bis 2015 sowie mit den „Impact Assessment Guidelines“-Richtlinien der Europäischen Kommission geachtet. Des Weiteren ist es eng auf das European Transport Policy Information System (ETISplus) abgestimmt. Im Juni 2016 erhielt die Europäische Kommission die finale Version des HIGH-TOOL-Modells. Weitere Informationen finden Sie auf: Projektwebsite

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Deutschland

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