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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Wie sich KMU auf den Einsatz additiver Fertigungsmethoden vorbereiten können

Eine EU-Initiative ermöglicht es KMU, das Potenzial von 3D-Drucktechnologien voll auszuschöpfen.

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Bei der additiven Fertigung (Additive Manufacturing – AM) handelt es sich zwar um eine relativ neue Technologie, die in den letzten Jahren aber rasante Fortschritte gemacht hat. Durch die Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet konnten mit 3D-Druck hergestellte Teile bereits von der Forschungs- und Entwicklungsphase in die Produktion überführt werden, wo sie in der Luft- und Raumfahrt, im Transportwesen sowie im Medizin- und Energiesektor Anwendung finden. Während die großen Hersteller immer stärker von additiven Fertigungsmethoden profitieren, bleiben diese Möglichkeiten im Bereich der KMU noch weitgehend ungenutzt. Das EU-finanzierte Projekt AMable (AdditiveManufacturABLE) nimmt sich dieser Herausforderung an und unterstützt KMU in allen Phasen von der Ideenentwicklung bis hin zum fertigen Produkt. Darüber hinaus werden die digitalen Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass auf europäisches Wissen zur additiven Fertigung zugegriffen werden kann. Kürzlich wurde von AMable ein neuer Aufruf zur Vorschlagseinreichung gestartet, um innovative Ideen für funktionale Produkte zu fördern, die unter Verwendung additiver Technologien hergestellt werden. Die erste offene Ausschreibung dieser Art erfolgte 2018. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung erhalten KMU mithilfe dieses Projekts Gelegenheiten zur Zusammenarbeit, Weiterbildung und Erprobung. Wie im Leitfaden für Antragsteller auf der Projektwebsite erläutert wird, können im Rahmen des Projekts Unternehmen Zuschüsse erhalten, die 3D-Druckverfahren versuchsweise einsetzen, etwa in Form von kurzzeitigen Machbarkeitsstudien und Tests zu Best Practices, bei denen sich die Kosten auf 5 000 bis 60 000 EUR belaufen. Der Leitfaden enthält außerdem Informationen zur „Services Arena“, d. h. zu Diensten, die durch AMable angeboten werden, damit Versuchsteams ein Stadium erreichen können, in dem sie ihre Produktidee in ein für die additive Fertigung geeignetes Design umgewandelt haben. Die ausgewählten Teams, darunter industrielle Anwender wie auch Anbieter, werden durch die von AMable bereitgestellten Dienste und das digitale Datennetzwerk von AMable unterstützt, das auf Technologien der Initiative Industrial Data Space und deren Funktionsblöcken basiert. Anwendungsfälle Im Rahmen des ersten Aufrufs wurden verschiedene Projekte gefördert, darunter der Entwurf und die Herstellung einer innovativen Vorderradaufhängung für Motorräder, die Entwicklung einer Aufhängungskomponente, die Entwicklung und Herstellung eines verbesserten Hydraulikblocks sowie die Entwicklung eines Tonabnehmers für Schallplatten. Unter den Begriff der additiven Fertigung fällt eine Gruppe von Herstellungsprozessen, bei denen 3D-Teile erstellt werden, indem mehrere Materialschichten auf Punkt-, Linien- oder planare Oberflächen aufgetragen werden. Die Technologie wird eingesetzt, um Endprodukte für Flugzeuge, Zahnprothesen, medizinische Implantate und Automobile zu fertigen. Der 3D-Druck gehört zu den technologischen Schwerpunktbereichen der EU. Laut einem Bericht des Europäischen Parlaments bietet der 3D-Druck Unternehmen verschiedene Vorteile. Dazu zählen die Entlastung der Logistikketten, die Minderung der Auswirkungen auf die Umwelt, die Verringerung des Lager- und Transportbedarfs und nicht zuletzt die Kostenersparnis hinsichtlich der Versicherung von Gütern. Das laufende AMable-Projekt wurde ins Leben gerufen, um die Etablierung von Technologien der additiven Fertigung zu beschleunigen und Hürden aus dem Weg zu räumen, darunter den Mangel an Fachkräften sowie den fehlenden Zugang zu Wissen, Geräten, Infrastruktur und Märkten. Das Angebot von unterstützenden Diensten wird auf einem digitalen Marktplatz bereitgestellt, der auf Programmierschnittstellen basiert und als Open Source zur Verfügung steht. Wie auf CORDIS dargelegt wird, umfasst AMable außerdem „die Entwicklung von Synergien im Hinblick auf das bereits existierende Programm I4MS, Kompetenzzentren, Zentren für digitale Innovation sowie weitere Forschungs- und Innovationsaktivitäten auf europäischer Ebene.“ ICT Innovation for Manufacturing SMEs (I4MS) ist eine europäische Initiative, die darauf ausgerichtet ist, die Digitalisierung von produzierenden KMU voranzutreiben. Weitere Informationen: AMable-Projektwebsite

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Deutschland

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