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Neues von TIME SCALE: Pflanzenanbau im Weltraum – von der Fiktion in die Realität

Eines unserer beliebtesten Special Features 2018 befand sich in Ausgabe 73. Diese konzentrierte sich nämlich auf die europäischen Bemühungen, eine aktive Rolle in Bezug auf das neu geweckte Interesse der Welt an der Weltraumforschung einzunehmen. In der Ausgabe „Was wurde aus“ haben wir diesen Monat noch einmal mit Dr. Ann-Iren Kittang Jost gesprochen, der Koordinatorin des Projekts TIME SCALE (Technology and Innovation for Development of Modular Equipment in Scalable Advanced Life Support Systems for Space Exploration), das unter anderem in diesem Special Feature vorgestellt wurde. Sie informierte uns über die Arbeit ihres Teams bei der Entwicklung von innovativen Lebenserhaltungssystemen, die das Wachstum von Nutzpflanzen und Algen im Rahmen des Pflanzenanbaus im Weltraum ermöglichen.

Weltraum icon Weltraum

„Ja, es läuft wirklich gut“, beginnt Dr. Kittang Jost enthusiastisch und betont, dass sie und ihr Team sich noch immer der Realisierung von Anbausystemen für Nutzpflanzen und Algen im Rahmen der menschlichen Weltraumforschung widmen. „Die TIME SCALE-Partner entwickeln heute Hardware für höhere Pflanzen und Algen auf der Internationalen Raumstation (ISS), wobei auf das gleiche langfristige Ziel wie beim TIME SCALE-Projekt hingearbeitet wird [das offiziell im April 2018 abgeschlossen wurde].“ Während sich TIME SCALE auf die Verbesserung von Anbauverfahren bei geringer Schwerkraft konzentrierte, hat das Team die Technologie kürzlich außerdem in Bodeneinrichtungen eingeführt, um Wissen und Erfahrung vor einer möglichen zukünftigen menschlichen Forschung im Weltall zu sammeln. Vermarktungsaktivitäten sind angelaufen TIME SCALE arbeitete darüber hinaus an mehreren Produkten, die theoretisch kommerzialisiert werden konnten und es zum offiziellen Projektende auch wurden. „Zwei unserer Produkte, das kompakte Gaschromatographie-System (GC-System) von Interscience und der Multi-Ionen-Analysator von CleanGrow, sind jetzt auf dem Markt“, sagt Dr. Kittang Jost. „Das kompakte GC-System umfasst sogar zwei kommerzielle Produkte: ein Thermodesorptionsmodul, das eine Spurenanalyse bei flüchtigen organischen Verbindungen ermöglicht, und ein programmierbares Ofenmodul, das die Analyse erheblich beschleunigt. Der Multi-Ionen-Analysator kann acht Ionen messen.“ Derzeit wird außerdem ein Kamerasystem zur Echtzeitüberwachung der Pflanzengesundheit hinsichtlich einer Lizenzvereinbarung geprüft. Zusätzlich wurde bei einem möglichen Spin-off-Unternehmen, dessen Fokus auf Wasser- und Nährstoffmanagementsystemen liegt, festgestellt, dass es Geschäftspotenzial für Weltraum- und Erdanwendungen bietet, obwohl diese noch nicht realisiert wurden. Zur ISS und darüber hinaus Das TIME SCALE-Projekt hat den Grundstein für die Erforschung und Entwicklung der Raumfahrt auf der ISS und im Weltall gelegt. „Unserer Meinung nach sollte die Europäische Weltraumorganisation (ESA) die FuE-Plattform der ISS nun im vollen Umfang nutzen und die Wissens- und Technologielücken zur Kultivierung von Nutzpflanzen und Algen schließen. Die Umsetzung würde mittels einer Zentrifuge erfolgen, welche die Simulation minimaler Schwerkraft ermöglicht (z. B. Schwerkraft auf dem Mond oder Mars)“, so Dr. Kittang Jost.

Länder

Norwegen

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