Telematikanwendung steuert Verkehrsfluß
In Kolding, Dänemark, kann jetzt vermieden werden, daß Busse und Rettungsfahrzeuge in einen Verkehrsstau geraten. Sie geben ihren jeweiligen Standort in regelmäßigen Abständen an eine zentrale Steuerungseinrichtung weiter, die dann die Ampeln in der Stadt beeinflußt. Das Instrument dafür wurde im Rahmen des Projektes TRAPRIO entwickelt, das von der Initiative EUREKA gefördert wird. Durch die jüngsten Entwicklungen in der Telematik ist es möglich, den Verkehrsfluß wesentlich besser zu steuern und reibungsloser zu gestalten als noch vor wenigen Jahren. Außerdem ist es wesentlich leichter geworden, einzelne Fahrzeuge zügiger durch den Verkehr zu leiten. Diese Entwicklungen veranlaßten die Provinz Kolding dazu, gemeinsam mit Traffic Supervision Systems A/S an einem EUREKA-Entwicklungsprojekt teilzunehmen. Zielsetzung war es, die neue Technologie dazu zu verwenden, Busse und Rettungsfahrzeuge zu lokalisieren und ihnen an bestimmten Ampelkreuzungen Vorfahrt einzuräumen. Das System funktioniert mit einem automatischen Fahrzeugerkennungssystem (Automatic Vehicle Locator - AVL), das Fahrzeuge mittels batterieloser Detektoren, die in der Straße eingebaut sind, und über Signale vom Tageskilometerzähler des Fahrzeugs erkennt. Eine an der Unterseite der Fahrzeuge angebrachte Einrichtung zum Lesen der Detektoren liest deren ID-Schlüssel und überträgt sie zusammen mit den Angaben des Tageskilometerzählers an eine Zentrale. Diese Zentrale registriert den Fahrzeugtyp, entscheidet, ob Busse entsprechend dem Fahrplan Vorfahrt erhalten, und gibt die Vorfahrtsanforderung an die einzelnen Ampelsteuerungen an jeder entsprechenden Ampelkreuzung weiter. Abhängig davon, wann die Vorfahrtsanforderung eingeht, entscheidet die Ampelsteuerung, ob Vorfahrt gewährt wird, indem die Grünphase der Ampel ausgedehnt wird, oder ob die Grünphase für den Gegenverkehr verkürzt wird, um so dem Fahrzeug, das Vorfahrt benötigt, grünes Licht zu geben. Nach Aussage der Gemeindeverwaltung Kolding verbessert die Vorfahrt für Busse und Rettungsfahrzeuge an Ampelkreuzungen den Verkehrsfluß. Rettungsfahrzeuge erhalten bedingungslos Vorfahrt, während Bussen nur Vorfahrt gewährt wird, wenn sie Verspätung haben. Heutzutage werden bereits ähnliche Detektoren für die automatische Erkennung von Containern beim Land- und Seetransport verwendet. Die erste Phase des Projekts wurde 1998 abgeschlossen, und die zweite Phase wird in Kürze gestartet. Das Projekt soll bis zum 31. Dezember 1999 laufen.