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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Hautkrankheiten mit Laser diagnostizieren

Die neueste bildgebende Technik könnte die Zuverlässigkeit von Allergietests und Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen erhöhen. Auch die Hersteller von Hautpflegeprodukten könnten von der neuen Lasertechnologie profitieren. Hintergrund Jedes Jahr führen Europas Dermatologe...

Die neueste bildgebende Technik könnte die Zuverlässigkeit von Allergietests und Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen erhöhen. Auch die Hersteller von Hautpflegeprodukten könnten von der neuen Lasertechnologie profitieren. Hintergrund Jedes Jahr führen Europas Dermatologen zur Diagnose von Hautallergien 2 bis 3 Millionen Epikutantests durch. Aufgrund einer EU-Richtlinie müssen Kosmetikunternehmen sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit von Hautpflegeprodukten testen. Zur Beurteilung von Hautreaktionen werden empfindlichere und zuverlässigere Techniken benötigt. Vor kurzem erfand ein schwedisches Team von Experten für biomedizinische Instrumentausrüstung den Laser Doppler Perfusion Imager, ein Gerät, das eine Hautfläche mit einem Laser abtastet, die Veränderungen in dem vom Blut reflektierten Licht aufzeichnet und eine ,,Hautdurchblutungskarte" erstellt. Da viele anormale Hautzustände mit Veränderungen der Durchblutung einhergehen, hat der Imager als Diagnosehilfsmittel in der Dermatologie erhebliches Potential. Jetzt kommt es darauf, kostengünstige, standardisierte Diagnoseverfahren zu entwickeln und zu validieren. Anwendungen in der Entwicklung von Hautpflegeprodukten, Reizstoff- und Allergietests sowie Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen stehen im Mittelpunkt des Projekts des Innovationsprogramms ,,High Resolution Laser Doppler Perfusion Imaging" (HIRELADO). Beschreibung, Wirkung und Ergebnisse Ein wesentliches Ziel des Projekts ist, die Genauigkeit von Epikutantests zu verbessern, einer gängigen Technik für Allergietests und die Bewertung der Reizwirkung von Kosmetik und Industrie- und Haushaltschemikalien. Zu diesem Zweck soll die visuelle Untersuchung der Haut durch objektive Durchblutungsmessungen ersetzt werden, um die Quote falsch positiver (20 %) und falsch negativer Befunde zu senken. Auch für die Interpretation von Mikrodialysetests, bei denen über eine eingeführte Faser potentielle Reizstoffe verabreicht werden, dürfte sich der Imager als nützlich erweisen. Derzeit werden Durchblutungsmuster untersucht, anhand derer es vielleicht möglich wäre, zwischen gutartigen und bösartigen Hauttumoren zu unterscheiden, und die zur Entwicklung von Vorsorgeuntersuchungen für Hautkrebs charakterisiert werden können; einer der vielen anderen Anwendungsbereiche ist die Untersuchung der Wirkung neuer Hautpflegeprodukte. Die Partner führen zwischen ihren Labors umfassende Vergleiche durch, um nutzer-unabhängige Ergebnisse zu gewährleisten. Sie werden Leitlinien für die Optimierung kritischer Parameter herausgeben. Sobald die standardisierten Anwendungen validiert sind, dürften sie von vielen Einrichtungen übernommen werden. Das voraussichtliche Ergebnis: bessere Diagnose von Hautkrankheiten, zuverlässigere Aussonderung gefährlicher Chemikalien und eine wettbewerbsfähigere europäische Kosmetikindustrie. Organisation der Partnerschaft Die Partner des Projekts HIRELADO bilden ein Expertenteam, das fähig ist, alle Projektstadien von der Forschung bis zum Endbenutzer zu managen. Zu den schwedischen Akteuren gehören der Fachbereich biomedizinische Technik der Universität Linköping, der den Laser Doppler Perfusion Imager erfunden hat, Lisca AB, das spin-off-Unternehmen, das zur Entwicklung und Vermarktung des Instruments gebildet wurde, und das staatliche schwedische Institut für das Arbeitsleben. Die dänische Firma Leo Pharmaceutical Products entwickelt Hautpflegeprodukte. Und in Deutschland lag die Arbeit in Händen von proDERM, einem Testinstitut, das auch Beratungsdienste anbietet, und dem Fachbereich Dermatologie der Ruhr-Universität Bochum. Projekttitel : High Resolution Laser Doppler Perfusion Imaging Viertes Rahmenprogramm Innovationsprogramm Projekthinweis Nr.: IN10178I