Verbesserung und Vergrößerung von Eureka
Die Minister der 26 Eureka-Mitglieder kündigten auf ihrer 17. Konferenz am 29. Juni 1999 in Istanbul den Start von 156 neuen Projekten an. Die Projekte stellen einen Teil der Bemühungen, die Eureka-Initiative mit neuem Leben zu erfüllen und auf ihre Stärken aufzubauen, dar. Auf der Grundlage der kürzlich durchgeführten strategischen Überprüfung wählten die Minister das Frühlingsszenario, in dessen Rahmen Eureka neu gestartet und erneuert wird. Insgesamt stehen für die neuen Projekte 310 Millionen Euro zur Verfügung, womit die kürzlich von den Ministern geäußerten Bedenken, daß das Finanzierungsniveau für Eureka-Projekte unzureichend sei, aus dem Weg geräumt werden. Drei neue Projektgruppen - zwei im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITEA und PIDEA) und eines im Bereich der Agrotechnologie (EUROFOREST) - werden voraussichtlich weitere 3.600 Millionen Euro mit sich bringen. Regierungsvertreter haben ferner Bedenken bezüglich des kürzlichen Schrumpfungsprozesses des Projektportefeuilles von Eureka geäußert, wobei sie jedoch erneut ihr Engagement für die Zukunft dieser Initiative bekräftigten. 'Eureka spielt noch immer eine Rolle auf der europäischen F&E-Bühne', so die niederländische Wirtschaftsministerin Annemarie Jorritsma, 'aber die Organisation muß vorwärtskommen. Sie muß sich in Richtung Kooperationsprojekte bewegen, wo sich in besonderem Maße eine Wertschöpfung bietet, die kein anderes Programm erreichen kann.' Die Minister beauftragten den nachfolgenden deutschen Vorsitz, den Start zu überwachen, der als Neubeginn für Eureka angekündigt wurde. Der deutsche Staatssekretär Dr. Uwe Thomas sagte: 'Unter dem deutschen Vorsitz wird dieses Instrument insbesondere im Interesse der Wachstumsbranchen in den Ländern Mittel- und Osteuropas sowie im Interesse kleiner und mittlerer Unternehmen entwickelt.' Im Rahmen des Frühlingsszenarios sowie ganz allgemein zur Förderung der Initiative wird unter dem deutschen Vorsitz daran gearbeitet, die Beteiligung der Industrie am Management der Eureka zu stärken, das Testen und die Einführung neuer Konzepte für das Projektmanagement zu fördern sowie die Unterstützung für KMU bei der Kommerzialisierung der Forschungsergebnisse zu fördern. Der Reiz an einer Eureka-Zusammenarbeit für kleine Unternehmen wurde durch die Ankündigung unterstrichen, daß 48 Prozent der Eureka-Teilnehmer inzwischen KMU sind. Eine Entwicklung, die von den Ministern begrüßt wird. Der Eureka-Wirkungsbericht für 1999, der auf der Konferenz vorgestellt wurde, zeigte, daß Unternehmen, die ein EUREKA-Projekt initiieren, bei der Entwicklung neuer Produkte und ihrer Plazierung auf dem Markt erfolgreich waren: 93 Prozent der Projektinitiatoren bezeichnen ihre Ergebnisse als ausgezeichnet oder gut. Ferner gibt der Bericht zahlreiche Empfehlungen. Dazu zählen die Konzentration auf Wissensmanagement und strategische Allianzen sowie der Brückenschlag zur Kommerzialisierung in der F&E-Folgephase, insbesondere für KMU. Die Konferenz endete mit der Bekanntmachung, daß Litauen, das seit 1992 an dieser Initiative teilnimmt, als Vollmitglied in die Organisation Eureka aufgenommen wird. Damit erhöht sich die Zahl der Mitglieder, einschließlich der Europäischen Union, auf 27. Ferner wurde mitgeteilt, daß die Lillehammer-Auszeichnung 1999 (für ein erfolgreiches Eureka-Projekt mit besonderem Nutzen für die Umwelt) an das CLEF-Projekt (Clean Foundry) geht, einem gemeinsamen Projekt zur Abfallverwertung für die Metallverarbeitung und die Mineralverarbeitungsbranche.