Rat beschließt die Beteiligung Europas am Galileo-Projekt
Die Europäische Union schließt sich den internationalen Bemühungen an, mit der Definitionsphase des Galileo-Projekts eine neue Generation von Satellitennavigationsdiensten zu entwickeln. Das Galileo-Satellitennaviagationssystem ist für die zivile Nutzung bestimmt und erweckt die Hoffnung auf eine größere Unabhängigkeit für Europa auf dem Gebiet der Satellitentechnologie. Dies wäre wünschenswert, da Satellitennavigation potentiell zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur beitragen, die Sicherheit erhöhen, die Umweltbelastung verringern und bei der Schaffung eines integrierten Gesamtverkehrssystems mitwirken kann. Zudem möchte die EU am Galileo-Projekt teilnehmen, weil sie befürchtet, daß ein fehlender europäischer Einfluß auf Satellitennavigationssysteme es künftig schwierig machen könnte, sich "einseitig beschlossenen und überhöhten Gebühren" zu widersetzen. Die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) hat bereits beschlossen, die technische Definitionsphase von Galileo zu beginnen, einschließlich der Entwicklung des Raumsegments sowie der zugehörigen Bodeninfrastruktur. Gleichzeitig bilden die Forschungsaktivitäten im Zusammenhang mit Galileo einen Teil des Fünften Rahmenprogramms. Ein erster Aufruf zur Vorschlagseinreichung wurde bereits im Juli 1999 veröffentlicht. In einer offiziellen Erklärung drängt der Rat der Europäischen Union nun die Kommission dazu, schnell zu handeln und seine Strategie für die Teilnahme an der Galileo-Mission zu planen. Insbesondere soll die Kommission die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit den Staaten außerhalb der EU, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika und der Russischen Föderation, sowie mit anderen Drittstaaten ausarbeiten. Die Kommission hat dem Rat bereits einen Mandatsentwurf für Verhandlungen mit diesen Ländern bezüglich Galileo vorgelegt.