Europa führend bei der Mobilkommunikation der dritten Generation
Die Europäische Union ist entschlossen, mit dem drahtlosen Mobilkommunikationssystem der dritten Generation UMTS ihre führende Rolle im Bereich Telekommunikationstechnologie zu behaupten. Unternehmen in ganz Europa schließen sich zusammen, um von den neuen Entwicklungen zu profitieren. Ein kommerzielles UMTS-Netzwerk werde bis zum Jahr 2002 voll betriebsbereit sein, so Joao Da Silva, Leiter des Referats Mobil- und Personalkommunikationssysteme der GD XIII der Europäischen Kommission, kürzlich bei einem Treffen der UMTS Development Partnership (UMTS-Entwicklungspartnerschaft - UDP), welche gegründet wurde, um die Vorteile von UMTS zu nutzen. Bei dieser Veranstaltung wurde erstmals ein am 1. Januar 1999 gegründetes Konsortium führender europäischer F&E-Institute und Telekommunikationsunternehmen öffentlich vorgestellt, welches Unternehmen bei der Umstellung auf UMTS durch Beratung in technischen sowie marktstrategischen Fragen unterstützen soll. Europa hat die Wettbewerbsvorteile aufgrund der Entwicklung des digitalen zellularen GSM-Mobilfunksystems der zweiten Generation ausgebaut und wurde 1997 zum weltweit größten Dienstleistungsanbieter vor den USA. "Durch die Entwicklung von GSM im Jahre 1992 haben wir den Übergang von einem System mit unterschiedlichen Normen zu einem einheitlichen System geschafft; die USA dagegen haben mit einem System begonnen und sind mittlerweile bei sieben verschiedenen Systemen angelangt", sagte Herr Da Silva. Daß es in Europa ein harmonisiertes System gibt, hat viele Vorteile - während man in den USA ein anderes System benötigt, wenn man von New York nach Seattle zieht, kann man in Helsinki wie in London das gleiche Mobilfunksystem nutzen. 1998 verabschiedeten der Europäische Rat und das Parlament eine Entscheidung, die der schnellen und koordinierten Einführung kompatibler UMTS-Netze und UMTS-Dienstleistungen in der EU bis zum Jahr 2002 den Weg ebnen soll. Obwohl UMTS nicht das einzige Mobilkommunikationssystem der dritten Generation ist, sieht es ganz so aus, als würde es zur Industrienorm werden. Herr Da Silva erklärte dazu: "Wir müssen das UMTS-System in ein harmonisiertes System wie GSM integrieren. Die Systeme müssen untereinander kompatibel sein, damit die Menschen überall in Europa Zugang zu demselben System erhalten." "Der Prozeß sollte jedoch von der Industrie angeführt werden. Wir helfen dabei, indem wir ein harmonisiertes System auf der Ebene der Mitgliedstaaten fördern. Neben UMTS wird es Raum für viele andere Systeme geben; wir rechnen jedoch damit, daß die Entwicklung des Marktes so verläuft, daß sich niemand mehr für etwas anderes interessieren wird." "Der Hauptvorteil des UMTS-Systems ist die Mobilität. Der Kunde hat das Bedürfnis, von jedem beliebigen Ort aus Zugang zu erhalten." Will Hildering, Abteilungsleiter von Systems IMST und UDP-Partner, sagte: "UMTS wird unser Leben innerhalb der nächsten zehn Jahre verändern. Ich bin mir da ganz sicher. Deshalb haben wir die UMTS-Entwicklungspartnerschaft ins Leben gerufen." "Ziel der UDP ist die Förderung der Einführung von mobiler Telekommunikation der dritten Generation insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)", fügte Ulrich Kranz, Präsident und Generaldirektor von Eutelis Consult, einem weiteren Mitglied der UDP-Partnerschaft, hinzu. "Die Unternehmen sind zwar klein, ihre Ressourcen insgesamt jedoch nicht. Die UMTS-Entwicklungspartnerschaft kann Ratschläge zu technischen Systemen sowie marktbezogene Beratung liefern. Wir bündeln die Kompetenzbereiche der beteiligten Partner und entwickeln so eine vollständige Dienstleistungspalette für die UMTS-Entwicklung." "Dadurch können KMU erfolgreich am wachsenden Telekommunikationsmarkt teilnehmen. Unser Ziel ist es, UMTS-Produkte bis zur Dienstleistungsproduktebene mit voller Marktunterstützung und Zugang zu Risikokapital zu entwickeln."