Untersuchungen der ELSA-Techniker zu Erdbeben
Techniker vom europäischen Labor für Strukturbewertungen (ELSA - European Laboratory for Structural Assessment) haben ein Video erstellt, das jetzt online abrufbar ist. In diesem Video wird erklärt, wie und warum die Techniker zur Bestimmung von Schwachpunkten in europäischen Monumenten Erdbeben simuliert haben. Sie verwenden "paraseismische Bautechniken" zur Simulation der Schäden, die während eines Erdbebens an Gebäuden entstehen. Hierbei handelt es sich nach Aussagen der ELSA-Techniker um eine Gefahr, der europäische Städte angesichts der "rasend schnellen Verstädterung" mehr und mehr ausgesetzt sind. Diese Forschungsarbeiten sind, so die Gemeinsame Forschungsstelle, der ELSA angegliedert ist, extrem teuer und nur mit Hilfe internationaler Zusammenarbeit wirklich realisierbar. Der Versuchsraum basiert auf einer Reaktionswand von 16 Metern Höhe sowie auf zwei starken Bodensystemen. Mit dieser Einrichtung können statische, zyklische (Materialermüdung) und pseudo-dynamische Versuche mit großen Bauwerksmodellen und Modellen im Originalmaßstab, wie z. B. ein fünf- bis sechsgeschossiges Gebäude im Originalmaßstab oder eine große Brücke, durchgeführt werden. Durch das Boden-Wand-System entstehen die Stärke und Stabilität, die erforderlich sind, um den Belastungen, denen die Versuchsbauwerke mittels servogesteuerter, elektrohydraulischer Auslöser ausgesetzt werden, standhalten zu können. Indem diese Modelle der gleichen Druckdehnung ausgesetzt werden, wie sie in einem Erdbeben erzeugt wird, können die Wissenschaftler Bruchstellen ausfindig machen, um dann die entsprechenden Bereiche in den realen Gebäuden verstärken zu können, ohne die Originalarchitektur zu beschädigen. ELSA sammelt seine Ergebnisse im "Eurocode 8". Hierbei handelt es sich um einen Katalog mit Empfehlungen für Bauunternehmen, die zu mehr Sicherheit in den Städten und Gemeinden beitragen sollen.