Globales Anti-Cybersquatting
Fast 90 Fälle von angeblichem Cybersquatting - der arglistigen Eintragung von Domain-Namen - wurden bei einem globalen Online-Schiedsservice seit seiner Errichtung im Dezember vorgebracht. Das Schieds- und Vermittlungszentrum der World Intellectual Property Organisation (WIPO) befaßt sich mit offensichtlichen Fällen der Eintragung von Domain-Namen durch Personen, die kein berechtigtes Interesse an dem jeweiligen Namen haben. Die Kosten des Verfahrens betragen zwischen 1000 USD und 3500 USD, und das Verfahren schreibt vor, daß jeder Fall innerhalb von 45 Tagen zu klären ist. Eine Gruppe von Sachverständigen beurteilt jeden Fall, und sofern die Entscheidung nicht gerichtlich angefochten wird, sind die Registrierenden verpflichtet, dieser Entscheidung innerhalb von zehn Tagen nachzukommen. WIPO hat bereits mehrere Fälle von strittigen Domain-Namen oder Internetadressen zugunsten der World Wrestling Foundation, Stella D'oro Biscuit Co und des großen australischen Telekommunikationsunternehmens Telstra geklärt. Zu den noch nicht entschiedenen Fällen gehören dior.org easyjet.net worldcup2002.com und microsoft.org. Francis Gurry, der Direktor des WIPO Schieds- und Vermittlungszentrums, sagte: "Die gestiegene Anzahl vorgebrachter Fälle reflektiert das wachsende Vertrauen auf dem Markt in das neue Verfahren als effektives Mittel zum Umgang mit Cybersquatting sowie in die Verwaltung des Verfahrens durch WIPO in einer effizienten und ausgewogenen Weise." Das obligatorische System zur Lösung von Streitfällen wurde von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) im Rahmen der einheitlichen Richtlinien zur Lösung von Streitfällen anwendbar auf die generischen Top-Level-Domain-Namen .com, .net und .org errichtet.