Kommission unterstützt die Blair/Clinton-Politik des freien Zugangs zu humangenetischen Daten
Die Europäische Kommission unterstützt voll die unlängst veröffentlichte gemeinsame Erklärung des US-Präsidenten Clinton und des britischen Premierministers Blair, in der der freie Zugang zu humangenetischen Informationen gefordert wird. Die Stellungnahme der beiden Staatsoberhäupter war eine Reaktion auf die wachsende Sorge über das moralische Recht, die genetischen Codes patentieren zu lassen, die festlegen, was uns "zum Menschen macht". "Wir müssen sicherstellen, daß die Ergebnisse der Humanforschung nicht in Dollar gemessen werden, sondern an der Verbesserung der Gesundheit der Menschen", so Präsident Clinton. Die Bestrebungen, die Geheimnisse der menschlichen DNS zu entschlüsseln, werden durch das "Human Genome Project" (Humangenom-Projekt) international koordiniert. Die Forscher beabsichtigen, bis 2003 eine vollständige Karte der menschlichen DNS herauszugeben. Der EU-Kommissar für Forschung, Philippe Busquin, unterstützte im Namen der Europäischen Kommission die Einstellung von Präsident Clinton und Premierminister Blair voll. Er gab zu verstehen, daß dies mit der EU-Politik im Einklang stehe. "Jeder diskutiert über die Biotechnologie und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben. Dies zeigt, wie wichtig es ist, hierzu eine politische Dimension zu geben", so Herr Busquin. Herr Busquin schnitt auch in seiner vor kurzem veröffentlichten Mitteilung über einen "Europäischen Forschungsraum" das Thema der moralischen Spannungen im Zusammenhang mit der Forschung auf dem Gebiet der Biotechnologie an (RCN 14195). Der Aktienmarkt reagierte jedoch weniger positiv. Kurz nach der Ankündigung von Präsident Clinton fielen die Biotechnologie-Werte an der Wall Street.