Verstärkte BSE-Überwachung durch Tests
Von den Mitgliedstaaten könnte schon bald verlangt werden, in einem jährlichen Überwachungsprogramm Post-mortem-Schnelltests durchzuführen, um das wahre Ausmaß der BSE-Infektion an europäischen Rindern zu ermitteln. Diese Überlegung folgt der Billigung eines Beschlußentwurfs durch die Europäische Kommission, mit der die Überwachung von BSE (bovine spongiforme Enzephalopathie) beim Rind durch die Einführung eines Überwachungsprogramms ab dem 1. Januar 2001 verstärkt werden soll. Das Überwachungsprogramm wird sich insbesondere auf Tiere konzentrieren, die in Betrieben verenden, notgeschlachtet werden oder Verhaltensauffälligkeiten bzw. neurologische Symptome zeigen. "Es ist äußerst wichtig, soviel wie möglich über das Ausmaß der Krankheit in Europa zu erfahren. Ich rufe alle Mitgliedstaaten auf, diese Tests einzuführen", sagte David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz. Die Kommission ist der Ansicht, daß diese Testergebnisse ein umfassenderes Bild der BSE-Inzidenz in der Gemeinschaft und der Infektionsmuster in der Tierpopulation ergeben werden. Bestärkt wurde sie durch die Ergebnisse ähnlicher in der Schweiz durchgeführter Tests, die zu einer "deutlichen" Verbesserung der BSE-Überwachung geführt haben. Herr Byrne drängte die Mitgliedstaaten, die (im November 1999 von der Europäischen Kommission vorgeschlagene) Entscheidung, spezifiziertes Risikomaterial aus Rinderschlachtkörpern zu entfernen (siehe RCN 14444), anzunehmen. Während einige Mitgliedstaaten noch zögern, die vorgeschlagenen Maßnahmen anzunehmen, ist in acht EU-Ländern bereits eine entsprechende Rechtsordnung in Kraft. Die Kommission ruft die Mitgliedstaaten jetzt auf, die Ergebnisse ihrer Tests zur Bewertung vorzulegen. Sie sucht damit vor allem nach Tests, die den präklinischen Nachweis von BSE am lebenden Tier oder die Unterscheidung zwischen BSE und anderen transmissiblen spongiformen Enzephalopathien ermöglichen.