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People Localization for save ship evacuation during emergency

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Willkommen an Bord!

Die Schiffssicherheit wird dank eines Sensornetzwerks revolutioniert, das auf wirksame Weise Umweltveränderungen erfassen und den Verbleib der Passagiere ermitteln kann.

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Europäische Normen für Reisesicherheit werden ständig weiter verschärft. Die Seeschifffahrtsindustrie stellt dabei keine Ausnahme dar, da auch sie ihren angemessenen Anteil an Katastrophen, von Italien bis Südkorea, zu verbuchen hat. Da die Schiffe immer größer werden, wird auch ihre Evakuierung schwieriger, die oft von Komplikationen wie Bränden, Überschwemmung oder Explosionen behindert wird. Daraus ergibt sich das Erfordernis einer wirkungsvolleren Lösung zum Auffinden der Passagiere in Echtzeit sowie eines zentralen Evakuierungssteuerungssystems zur Minimierung von Verletzungen und zur Lebensrettung. Zu diesem Zweck entwickelte das EU-finanzierte Projekt LYNCEUS (People Localization for save ship evacuation during emergency) ein ausgeklügeltes System, das im Notfall die entscheidenden Informationen sammelt. Dazu zählen Echtzeitdaten wie etwa Temperatur, Rauchmeldung, Wasserstände und Neigung. Im Allgemeinen ist es zur Eindämmung einer Katastrophe von äußerster Wichtigkeit, der Besatzung aktualisierte Anweisungen für eine sichere Evakuierung zu geben. Ein derartiges System erfordert jedoch die Installation eines großangelegten Sensornetzes, um jegliche, ihren Lauf nehmende Katastrophe zu überwachen und die Passagiere sowohl an Bord als auch außerhalb des Schiffes nachzuverfolgen. Um diese Ziele zu erreichen, widmete sich das Projektteam der Untersuchung von drahtlosen, mit geringem Stromverbrauch arbeitenden, am Körper getragenen Technologien (Wireless Body Area Network). Es sammelte Nutzeranforderungen und entwickelte eine modulare Architektur für die drahtlose Sensorknotenplattform, die zum Beispiel mit Sensoren in Armbänder und Schwimmwesten Verbindung aufnehmen kann. LYNCEUS realisierte bedeutende Fortschritte bei der Bereitstellung der erforderlichen Software und Hardware für einen gelungenen Prototyp, der die Bedingungen und die Passagiere von einem bequemen Handgerät aus überwachen kann. Die Komponenten des Systems bieten eine Überwachung des Passagierstatus (Verhalten), die Positionsbestimmung von Menschen im Schiff und im Wasser sowie Passagierzählung und -identifikation. Sie überwachen außerdem die Ausbreitung oder Eskalation eines Notfalls sowie bieten zusätzlich sichere Entscheidungshilfe bei Evakuierung und Notfallmanagement. Insgesamt hat LYNCEUS eine Gruppe von Technologien geschaffen, welche die gegenwärtigen Sicherheitspraktiken an Bord voranbringt und in einem sehr frühen Stadium Hilfestellung dabei gibt, mit Katastrophen fertig zu werden. Sobald das System vollständig übernommen wird, wird es die Gefahren für Passagiere und Besatzung im Notfall erheblich minimieren, und dabei auch für weniger Schäden an teuren Schiffsbauteilen sorgen. Neben der immer besseren Sicherheit wird Europas Schifffahrtssektor dank derartiger Technik profitabler werden.

Schlüsselbegriffe

Schiffssicherheit, Seeschifffahrtsindustrie, LYNCEUS, Positionsbestimmung, Lokalisierung, Evakuierung, Notfall

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